Die dänische Regierung hatte sich gemeinsam mit Bauern, der Landwirtschaft und den Gerwerkschaften auf die spezielle Steuer geeinigt, die 2030 in Kraft treten soll. Laut einem Bericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) zufolge fehlt nur noch die Zustimmung des Parlaments, doch die gilt wohl als sicher. Grund für die Steuer ist das Gas Methan.
Methan - Gefährlicher als CO2?
Methan ist nach Kohlendioxid das zweitgrößte Treibhausgas auf der Erde und entsteht in erster Linie bei der Verdauung von Wiederkäuern wie Kühen. Über Furze und Rülpser von Rindern gelangt das CO2-Äquivalent dann in die Atmosphäre. Methan hat laut der US Ozean- und Atmosphärenbehörde (NOAA) einen sehr viel höheren Treibhauseffekt. Daher gilt die Rinderzucht als einer der größten Klimasünder des Planeten. Daten des UN-Umweltprogramms zufolge ist die Viehzucht für knapp 32 Prozent der Methanausstöße verantwortlich.
Eine Kuh produziert bis zu sechs Tonnen Methan im Jahr
Laut der Statistikbehörde leben in Dänemark knapp 1,5 Millionen Kühe. Eine Kuh stößt pro Jahr ganze sechs Tonnen Methan aus, was sich negativ auf die Klimabilanz niederschlägt. Weil Dänemark sich zum Ziel gesetzt hat, bis 2045 klimaneutral zu werden, soll die Steuer dabei helfen dieses Ziel zu erreichen. Den Plänen zufolge sollen Viehzüchter zunächst 300 Kronen (etwa 40 Euro) pro Tonne des CO2-Äquivalents zahlen. Bis 2035 soll die Steuer dann auf 750 Kronen angehoben werden. Auch die Furze und Rülpser von Schweinen und Schafen soll besteuert werden, obwohl sie weniger Methan ausstoßen als Kühe.
Historischer Kompromiss im Kampf gegen Klimawandel
Dänemark ist das weltweit erste Land, dass mit einer CO2-Steuer für Nutztiere ernst macht. Neuseeland wollte für 2025 eine ähnliche Steuer einführen, cancelte aber wegen eines Regierungswechsels und Bauernprotesten die Pläne wieder. In Dänemark scheinen alle hinter der Steuer zu stehen. Laut RND begrüßte die Dänische Gesellschaft für Naturschutz den historischen Kompromiss. Die Vorsitzende bezeichnete die Steuer als gute Grundlage um die Lebensmittelindustrie umzustrukturieren.