China hat die schon angekündigten umfangreichen Militärmanöver rund um den kleinen Inselstaat Taiwan nun wirklich begonnen. Das staatliche chinesische Fernsehen CCTV erklärte am Donnerstag, dass "die Übungen beginnen." Dabei handelt es sich um die größten Manöver, die Peking jemals um die 180 Kilometer östlich vor der Küste Chinas liegende Insel abgehalten hat.
Raketentests, Artelleriefeuer- und Hubschrauber-Übungen
Die Manöver finden in sechs Zonen rund um den Inselstaat Taiwan, den Peking beansprucht, statt. Zu den Operationen gehören Raketentests und Militäroperationen in Form von Artelleriefeuer- und Hubschrauber-Übungen. Dabei werden einige Operationen in Taiwans Hoheitsgewässern durchgeführt. Außerdem soll der Luft und Seeverkehr um den Inselstaat in den nächsten Tagen gesperrt werden, was zu einer massiven Blockade Taiwans führen würde.
Die Reaktion Chinas
Die Militäroperationen sind Chinas Reaktion auf den Besuch der Sprecherin des US-Repräsentantenhauses Nancy Pelosi in Taiwan. Das Außenministerium Chinas erklärte, dass die Übungen eine notwendige und gerechte Maßnahme zum Schutz der nationalen Souveränität und territorialen Integrität seien. Sie sind eine Reaktion auf die Provokation aus den USA und taiwanesischer Unabhängigkeitskräfte, hieß es weiterhin.
Die Antwort Taiwans
Das Verteidigungsministerium in Taiwan sprach unterdessen davon, die Lage genau zu beobachten. Die Streitkräfte Taiwans würden nach dem Prinzip handeln, sich auf einen Krieg vorzubereiten, ohne einen zu wollen. Man suche keine Eskalation des Konflikts.
Die Reaktionen der G7-Staaten und des Weißen Hauses
Die Außenminister der G7-Staaten veröffentlichten mit Blick auf die Militärmanöver vor Taiwan eine gemeinsame Erklärung. Chinas Eskalation drohe die Regierung zu destabilisieren, heißt es in der Erklärung. Das Weiße Haus lies verlauten: Es gebe keinen Grund für Peking diesen Besuch in eine Art Krise zu verwandeln. Währenddessen gab es vor dem US-Konsulat in Hongkong Demonstrationen gegen die Haltung der USA. Die Miltärmanöver vor der Küste Taiwans sollen bis zum Sonntag laufen.