Nach zwei Jahren Corona-Pause, hat das österreichische Bundesland Tirol erneut beschlossen, die Ausweichrouten bei Staus auf den vielbefahrenen Autobahnen an den Wochenenden zu sperren. So soll der Reiseverkehr auch bei einem Stau auf den Autobahnen und Hauptstrecken gehalten werden. Betroffen sind davon hauptsächlich Autofahrer, die ihren Urlaub in Italien oder Kroatien verbringen möchten. Reisende, die vor Ort in Tirol Ferien machen, dürfen die gesperrten Strecken trotzdem befahren.
Diese Wochenenden und Strecken sind betroffen
Laut dem ADAC sind an allen Wochenenden zwischen dem 9. Juli und dem 11. September wichtige Ausweichrouten in Tirol gesperrt. Die Sperren gelten dann immer von Samstag, 7 Uhr bis Sonntag, 19 Uhr. Folgende Straßen, über die man bei Stau auf der Autobahn normalerweise ausweichen könnte, sind von den Sperrungen betroffen: Im Bezirk Reutte an der Fernpass-Route:
- L288 Pinswanger Straße
- L69 Reuttener Straße
- L288-0-A1 Abfahrtsrampe Fernpassstraße nach Wiesbichl
Im Raum Kufstein bei der Inntal-Autobahn:
- L211 Unterinntal Straße
- L295 Buchberger Straße
- Gemeindestraße Endach/Kufstein
Im Großraum Innsbruck:
- B171a Tiroler Straße (Hall - Tulfes)
- L11 Völser Straße
- L13 Sellraintal Straße
- L38 Ellbögener Straße
- L226 Natterer Straße
- L394 Axamer Straße
- Gemeindestraße Nösslach (bei Gries am Brenner)
Im Stadtgebiet Innsbruck:
- L9 Igler Straße
- L283 Bleichenweg
Anwohner sollen dadurch geschützt werden
Der Grund für die Sperrungen der Stau-Ausweichrouten ist, dass Anwohner, die nahe der Autobahnen bzw. den wichtigen Durchgangsstrecken leben, vor dem Verkehr geschützt werden sollen. Denn viele Gemeinden an der Fernpassroute, bei Kufstein und im Raum Innsbruck beschweren sich seit einigen Jahren über die Fahrzeuglawinen, die im Sommer täglich dem Stau auf den Autobahnen ausweichen und durch die Dörfer rollen. Deshalb hat das Bundesland Tirol bereits 2019 umfangreiche Fahrverbote verhängt.
Navi zeigt Alternativroute nicht an
Was die Sperrungen an den Wochenenden angeht, gehen die Behörden sogar noch einen Schritt weiter: Die gesperrten Strecken werden nämlich in die Navigationsgeräte eingespielt. Dadurch wird dem Autofahrer vom Navi bei einem Stau gar nicht erst eine alternative Route angegeben bzw. vorgeschlagen.
Überwachung und Geldstrafen
Natürlich überwacht die Polizei die für den Urlaubsverkehr gesperrten Straßen auch. Wer sich nicht an die Sperre hält und trotzdem versucht einen Stau über eine der betroffenen Routen zu umfahren, muss mit einer hohen Geldstrafe rechnen. Wie bereits erwähnt, können Autofahrer, die ihren Urlaub in den genannten Regionen verbringen die Ausweichstraßen trotzdem benutzen. Weil es jedoch auch hier zu einer Kontrolle kommen kann, müssen Reisende den Polizeibeamten glaubhaft versichern können, dass sie Ferien in der Region machen. Dabei sind als Beweise zum Beispiel Buchungsbestätigungen oder genaue Zielangaben nützlich.