Die Infektionszahlen in Deutschland steigen, viele Kliniken befinden sich bereits am Anschlag. "Es ist eine Pandemie der Ungeimpften", sagte Bayerns Ministerpräsident am Mittwoch auf einer Pressekonferenz. Doch auch bei Geimpften lässt der Schutz nach einer gewissen Zeit nach. Seit September werden deshalb Auffrischungsimpfungen angeboten.
Was bringt eine Auffrischungsimpfung?
Die Entscheidung zur Empfehlung einer sogenannten "Boosterimpfung" sei auf Grundlage von derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnissen getroffen worden, so das Bundesgesundheitsministerium. Diese zeigen, dass der Impfschutz insbesondere bei älteren Menschen und Personengruppen mit einem geschwächten Immunsystem nachlässt. Durch eine weitere Impfung könne der Impfschutz wieder erhöht werden und der Schutz vor einem schweren Krankheitsverlauf weiter hoch bleiben. Zudem sei festgestellt worden, dass sogenannte "Low Responder", also Personen insbesondere der Hochrisikogruppen, nach einer Impfserie weniger Antikörper bilden als üblich. Studien hätten gezeigt, dass eine dritte Impfung zu einer deutlich höheren Antikörperbildung führen kann.
Welcher Impfstoff wird bei einer "Boosterimpfung" verwendet?
Für die sogenannte Boosterimpfung wird das mRNA-Vakzin von Moderna oder Biontech verwendet. Dabei spielt es keine Rolle, mit welchem Impfstoff man die ersten beiden Male geimpft wurde. Wer bereits mit einem mRNA-Vakzin geimpft wurde, soll bei der Auffrischungsimpfung möglichst wieder das gleiche Vakzin erhalten. Die Entscheidung, dass die Auffrischungsimpfung mit einem mRNA-Vakzin erfolgen soll, sei auf Grundlage der derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Wirksamkeit und Sicherheit der bislang zugelassenen Impfstoffe und deren Verfügbarkeit getroffen worden. Daten hätten gezeigt, dass eine sogenannte Kreuzimpfung zu einer deutlich höheren Antikörperbildung führt als bei einem "homogenen Impfschema" mit einem Vektor-Impfstoff.
Ab wann ist eine Auffrischungsimpfung sinnvoll?
Eine Boosterimpfung wird in der Regel sechs Monate nach der zweiten Impfung empfohlen. Die Höhe der Antikörper ist für die Impfabstände nicht ausschlaggebend. Diese sei allein nicht aussagekräftig. "Fehlende Antikörper sind kein Hinweis für das Fehlen einer Immunreaktion", so das Bundesgesundheitsministerium.
Wo kann man sich impfen lassen?
Die Auffrischungsimpfung kann von Ärztinnen und Ärzten, (mobilen) Teams der Impfstellen, Betriebsärztinnen und Betriebsärzte und in den Impfzentren durchgeführt werden. Die Organisation und Durchführung der Auffrischungsimpfungen liegt dabei in der Zuständigkeit der Bundesländer.