Archäologen haben in der Türkei eine riesige unterirdische Stadt entdeckt. Die Forscher gehen davon aus, dass sie die größte der Welt sein könnte.
Zufällige Entdeckung
Die unterirdische Stadt wurde in Mardin im Stadtteil Midyat entdeckt. Die Gegend um Mardin in Südost-Anatolien gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Bei Reinigungs- und Konservierungsarbeiten stießen Arbeiter zufällig auf einen unterirdischen Gang. Bei späteren Ausgrabungen wurde die Stadt Matiate ("Die Stadt der Höhlen") dann weiter erforscht.
Versteck während Christenverfolgung
Dem Leiter der Ausgrabungen Gani Tarkan zufolge, wurde die Stadt 1.900 Jahre lang ununterbrochen genutzt. Sie wurde wohl als Versteck oder Fluchtort gebaut, in einer Zeit in der die frühen Christen verfolgt wurden. Die Forscher vermuten, dass dort mindestens 60.000 bis 70.000 Menschen lebten.
Nur zu drei Prozent ausgegraben
Bis heute wurden 100 Meter des Tunnelsystems und 49 Räume ausgegraben. Darunter Kultstätten, Lagerräume, Artefakte und Wandmalereien. Die Forscher gehen allerdings davon aus, dass die Stadt noch viel größer ist. Sie schätzen, dass sie bisher nur etwa drei Prozent ausgegraben haben. Damit wäre Matiate die größte unterirdische Stadt der Welt. In der Türkei wurden bisher über 40 solcher ausgeklügelten, unterirdischen Städte entdeckt.