Der britisch-amerikanische Influencer Andrew Tate (37) und sein Bruder Tristan (35) sind in Rumänien erneut festgenommen worden. Grund ist ein europäischer Haftbefehl der Behörden in Großbritannien. Das berichtete die rumänische Nachrichtenagentur Mediafax unter Berufung auf die Polizei. Die Tate-Brüder sind in Rumänien wegen Menschenhandels und Ausbeutung junger Frauen angeklagt.
Andrew Tate und Tristan Tate werden Staatsanwalt vorgeführt
Die beiden Männer wurden am späten Montagabend im Dorf Voluntari bei Bukarest zunächst für 24 Stunden festgenommen. Sie sollten am Dienstag in Bukarest einem Staatsanwalt vorgeführt werden. Die Männer weisen die Vorwürfe aus der Zeit zwischen 2012 und 2015 strikt zurück, wie die britische Nachrichtenagentur PA aus einer Mitteilung ihres Anwalts zitierte. Dass die Anschuldigungen gerade jetzt wieder auftauchten, da Andrew Tate berühmt sei, werfe ernsthafte Fragen über die Gründe für diesen Schritt auf.
Tate-Brüder: Erste Verhaftung bereits 2022
Am 30. Dezember 2022 waren die Tate-Brüder und zwei Komplizinnen bei Bukarest verhaftet worden. Drei Monate später wurde diese Maßnahme in Hausarrest umgewandelt. Seit August 2023 waren die Angeklagten auf freiem Fuß - mit der Einschränkung, dass sie Rumänien nicht verlassen durften. Zu einer Gerichtsverhandlung kam es bisher nicht.
Vorwurf: Junge Frauen mussten in Sex-Videos mitwirken
Den vier Personen wird vorgeworfen, junge Frauen dazu gezwungen zu haben, in Rumänien bei kommerziell verbreiteten Sex-Videos mitzuwirken. Dazu sollen sie die sogenannte Loverboy-Methode angewendet haben: Mit Manipulationstechniken hätten sie die Mädchen von sich abhängig gemacht. Andrew Tate weist die Vorwürfe allesamt zurück.
Frau mit Gürtel geschlagen und aus TV-Show geflogen
Bekannt wurde Andrew Tate 2016, als er aus der britischen "Big Brother"-Show herausgeworfen wurde, nachdem ein Video publik geworden war, in dem er eine Frau mit einem Gürtel schlägt. Als Influencer hatte er sich oftmals mit frauenverachtenden Aussagen in Szene gesetzt. In Großbritannien und darüber hinaus gilt er als Inbegriff der sogenannten toxischen Männlichkeit.
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