Nach einer langen Verhandlungsnacht hat die Bundesregierung am Donnerstag ein umfangreiches Entlastungspaket für die gestiegenen Benzin- und Energiepreise vorgestellt. Das Maßnahmen-Paket soll den Druck, der auf den Bürgern und Bürgerinnen lastet, etwas abmildern. Was genau beschlossen wurde und wer davon profitiert, hier alles Wichtige im Überblick:
Benzin 30 Cent günstiger
Bei den Spritpreisen gibt es gute Nachrichten für Autofahrer. Finanzminister Lindner (FDP) hat sich mit seinem Vorschlag, die Spritpreise zu senken, durchgesetzt, allerdings nicht mit einem Tankrabatt, wie ursprünglich angekündigt. Stattdessen wird an der Steuerschraube gedreht. Benzin soll laut der Wirtschaftswoche pro Liter nun 30 Cent günstiger werden, Diesel 14 Cent. Die Preissenkung ist zunächst auf drei Monate befristet. Seit Beginn des Ukraine-Krieges sind die Spritpreise in die Höhe geschossen. Benzin wurde um 34 Cent teurer, ein Plus von fast 19 Prozent. Diesel kostete sogar 50 Cent mehr, was einer Steigerung von 29 Prozent entspricht. Aktuell kostet Benzin im Schnitt 2,09 Euro je Liter, der Dieselpreis liegt bei etwa 2,16 Euro.
300 Euro Energiepreispauschale
Erwerbstätige Bürger und Bürgerinnen erhalten dank der SPD eine Energiepreispauschale von 300 Euro. Das Geld wird zusätzlich zum Gehalt ausgezahlt, muss aber der Wirtschaftswoche zu Folge normal versteuert werden. Bei Selbstständigen sollen die 300 Euro bei den Vorauszahlungen ans Finanzamt berücksichtigt werden. Empfänger von Sozialleistungen sollen zusätzlich zu der bereits beschlossenen Unterstützung von 100 Euro eine Einmalzahlung von 100 Euro erhalten. Soziale Härten sollen so noch zusätzlich abgefedert werden, so der SPD-Bundesvorsitzende Lars Klingbeil. Auch Familien erhalten zusätzlich zum Kindergeld einen einmaligen Bonus von 100 Euro pro Kind.
9 Euro-Ticket für drei Monate
Die Grünen kommen Bus- und Bahnreisenden entgegen. Grünen-Chefin Ricarda Lang stellte am Donnerstag das Programm "9 für 90" vor. Für 90 Tage, also knapp drei Monate, kosten Monatstickets für den öffentlichen Nahverkehr dann nur 9 Euro. Bereits beschlossen war eine Pendlerpauschale für Arbeitnehmer, die weiter als 20 Kilometer von ihrem Arbeitsplatz entfernt leben. Rückwirkend ab dem 01. Januar 2022 können Pendler dann in der Steuererklärung 38 Cent statt der ursprünglichen 35 Cent pro Kilometer für jeden Arbeitstag geltend machen.