Es ist ein nächster Schritt in Richtung Normalität: Am 2. Februar hebt die Bundesregierung die Maskenpflicht im Fernverkehr auf. In Bayern wird die landeseigene Maskenpflicht bereits ab dem 1. Februar aufgehoben. Trotzdem will die WHO wegen der Corona-Pandemie die Alarmstufe nicht aufheben.
Keine Pflicht, aber Empfehlung
Wie Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) bereits Mitte Januar angekündigt hat, wird ab Mittwoch (1. Februar) die Maskenpflicht in Bayern weitestgehend aufgehoben. Beschäftigte in Arztpraxen und ambulanten medizinischen Einrichtungen können dann ohne Maske zur Arbeit gehen. Gleiches gilt für Bewohner in Gemeinschaftsunterkünften. Holetschek begründete die Entscheidung mit den aktuell niedrigen Inzidenzwerten. Der Freistaat empfiehlt allerdings in bestimmten Situationen weiterhin das Tragen einer Maske. Darüber soll dann jeder Bürger selbst entscheiden, es besteht keine staatliche Anordnung mehr.
"Lage hat sich deutlich entspannt"
Auch die Bundesregierung kündigte für Februar eine weitere Änderung der bis 7. April bestehenden Maskenpflicht an. Ab dem 2. Februar fällt die Maskenpflicht im öffentlichen Fernverkehr. In Zügen und Bussen dürfen dann Fahrgäste ohne Maske mitfahren, eine Verpflichtung besteht nicht mehr. Wie die bayerische Regierung hat auch die Bundesregierung die Entscheidung sorgfältig abgewogen. Wegen der erfolgreichen Corona-Maßnahmen sowie der Grundimmunisierung durch Impfstoffe schätzt die Regierung die Gefahr als gering ein, dass das Gesundheitssystems überlastet werden könnte. "Die Lage hat sich, verglichen mit den Hochphasen der Pandemie, deutlich entspannt. Mit Blick auf das Infektionsgeschehen ist ein klarer Rückgang zu verzeichnen", heißt es von Seiten der Bundesregierung.
WHO ist weiter vorsichtig
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht die Lage allerdings nicht so entspannt. Nach Informationen der Deutschen Presseagentur (dpa) will die WHO die höchste Alarmstufe auch weiterhin nicht aufheben. Allerdings sei die Pandemie wahrscheinlich "an einem Übergang" angelangt, so die WHO. Nun gelte es, diese Übergangsphase vorsichtig zu bewältigen. Als die WHO den Corona-Gesundheitsnotstand am 30. Januar 2020 ausrief, waren außerhalb Chinas rund 100 Infektionen in etwa 20 Ländern bekannt und keine Todesfälle. Inzwischen wurden der WHO zufolge weltweit rund 665 Millionen Infektionen und gut 6,7 Millionen Todesfälle gemeldet. Die Dunkelziffer dürfte allerdings viel höher sein.
Über 100.000 Tote und zu wenig Geimpfte
Laut dem Generaldirektor der WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus hat sich die globale Corona-Lage zwar verbessert, dennoch verzeichnete die WHO in den vergangenen acht Wochen weltweit immer noch rund 170.000 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19. Für Besorgnis sorgt außerdem die Tatsache, dass weltweit noch nicht alle Menschen, die einer Risikogruppe angehören, eine Corona-Schutzimpfung erhalten haben. "Es besteht wenig Zweifel, dass dieses Virus für die absehbare Zukunft dauerhaft ein menschlicher und tierischer Krankheitserreger bleiben wird", teilten die Experten eines WHO- Beratergremiums mit. Das WHO-Expertengremium forderte Staaten deswegen dazu auf, auch nach einer Aufhebung des Gesundheitsnotstandes wachsam zu bleiben. Die Regierungen sollten Maßnahmenpläne zur Überwachung, Vorbeugung und Kontrolle von Infektionen aufsetzen.