Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach erklärte kürzlich, er halte die vierte Corona-Impfung auch für Jüngere für sinnvoll. Jetzt präzisiert er: Als allgemeine Handlungsanweisung habe er das nicht gemeint.
"Habe nicht gesagt: 4. Impfung für alle!"
Er will jetzt seine Äußerungen nicht als Empfehlung für alle jüngeren Menschen verstanden wissen. "Ich habe nicht gesagt: Für alle die vierte Impfung", sagte der SPD-Politiker im ZDF-heute-Journal. "Ich habe nie gesagt, dass alle jüngeren Leute sich jetzt impfen lassen sollen. Das ist einfach falsch." Mitte Juli hatte sich Lauterbach in einem Spiegel-Interview zur vierten Corona-Welle geäußert. Seine Meinung: Wolle man den Sommer ohne das Risiko einer Erkrankung genießen, dann würde er, natürlich in Absprache mit dem Hausarzt, auch Jüngeren die Impfung empfehlen.
Das legt Lauterbach jetzt so aus:
Er habe lediglich darauf hingewiesen, dass es für die verschiedenen Altersgruppen wie für die Unter-60-Jährigen eine klare Botschaft brauche. Risikopatienten sollten seiner Ansicht nach nicht auf die angepassten Impfstoffe warten. Abwarten sei für diejenigen, die jetzt im Risiko stehen, einfach falsch", so Lauterbach im ZDF. Bei jüngeren Menschen könne es aber durchaus Sinn machen, sich mit den neuen Impfstoffen behandeln zu lassen, so Lauterbach in den ARD-"Tagesthemen".
Lauterbach auf Twitter: "Ausnahme für frisch Geimpfte von der Maskenpflicht vertretbar"
Derweil sorgt Lauterbach, momentan selbst in Corona-Quarantäne, mit Botschaften auf Twitter für Diskussionen. Es sei abwegig, zu glauben, dass Leute alle drei Monate eine Impfung wollen. "Kein Arzt macht das, kein Mensch will das", so Lauterbach bei Twitter. Dagegen in einem einem weiteren Tweet: "Wenn im Herbst vor Infektion schützende Impfstoffe vorliegen, sollten sie auch für Geimpfte einen Vorteil bringen." Auch Corona-Maßnahmen wie Maskenpflicht in Innenräumen sieht Lauterbach als notwendig an: "Auf Maske im Innenraum kann man im Herbst nicht verzichten. Für die frisch Geimpften wäre eine Ausnahme vertretbar." Die Kontrolle des Ganzen sei durchaus möglich und einfacher als in der Vergangenheit, weil in der Corona-Warn-App (CWA) Zertifikate jetzt unterschiedliche Farben haben. Das sei "einfacher als früher 2G+ zB", so Lauterbach.