Der schreckliche Unfall erschütterte Ende Oktober die Eishockey-Welt: Im Spiel gegen die Sheffield Steelers wurde Adam Johnson von den Nottingham Panthers bei einem Zweikampf die Kehle aufgeschlitzt. Matt Petgraves Schlittschuh traf den früheren DEL-Spieler (Augsburger Panther) am Hals. Johnson rappelte sich noch auf, brach dann aber auf dem Eis zusammen. Er verlor viel Blut. Teamärzte versuchten den 29-jährigen Stürmer wiederzubeleben, doch sie konnten seinen Tod nicht verhindern.
Polizei nimmt Person wegen des Verdachts auf Totschlag fest
Die Polizei wurde anschließend ins Eisstadion gerufen und nahm die Ermittlungen auf. Wie Medien berichteten, sei das laut South Yorkshire ein normales Vorgehen. Am Dienstag nahmen die Beamten einen Tatverdächtigen fest. Mittlerweile wurde er vorerst aber auf Kaution freigelassen. Nach einer offiziellen Mitteilung werde wegen des Verdachts auf Totschlag ermittelt. Zur Identität des Festgenommenen machte die Polizei zunächst keine Angaben. Es bleibt offen, ob es sich bei dem Festgenommenen um Johnsons Gegenspieler Matt Petgrave handelt. Ein Polizeisprecher bat nun darum, "Kommentare und Spekulationen" zu unterlassen, um die Ermittlungen nicht zu beeinträchtigen, berichtete die BBC.
"Unsere Ermittlungen wurden unmittelbar nach dieser Tragödie begonnen und wir haben ausführliche Untersuchungen durchgeführt, um die Ereignisse zu rekonstruieren, die zum Tod Adams unter diesen bisher nicht dagewesenen Umständen führten", sagte ein Polizeisprecher in einer Mitteilung. Die Ermittlungen dauern noch an. Dabei arbeite die Polizei mit externen Fachleuten zusammen.
Matt Petgrave schlägt Hass im Internet entgegen
Seit dem Horror-Unfall wurde Johnsons Gegenspieler Matt Petgrave nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen. Einige machen den 31-Jährigen dafür verantwortlich und unterstellen ihm unter anderem Rücksichtslosigkeit. Im Internet war der Kanadier großem Hass ausgesetzt. Er bekam sogar Morddrohungen. Wegen der Flut an Hass-Nachrichten musste er seinen Social-Media-Account deaktivieren.
Erstes Heimspiel seit Horror-Unfall: Schweigeminute für Johnson - Beifall für Petgrave
Am Sonntag wurde das erste Mal nach dem schrecklichen Unfall wieder auf dem Eis gespielt, auf dem Adam Johnson starb. Matt Petgrave stand nicht im Kader. Vor dem Heimspiel der Sheffield Steelers gegen Coventry Blaze gedachten die Anwesenden in einer Schweigeminute dem verstorbenen Eishockeyspieler. Als im zweiten Drittel ein Bild von Petgrave gezeigt wurde, applaudierten die über 8.000 Fans. Ein Video von dieser Szene ging auf der Plattform X (früher Twitter) viral. Auf diese Weise sollte Petgrave an die Liebe und Unterstützung seines Vereins und seiner Fans erinnert werden, schrieb der Verein. Viele X-User hatten jedoch kein Verständnis und kritisierten diese Aktion stark.

Nach Tod von Adam Johnson durch Schlittschuh-Kufe
EV Lindau Islanders rüsten Spieler ab sofort mit Halsschutz aus
Seit dem tragischen Tod von Johnson bestimmte die Debatte über die Einführung einer Halsschutz-Pflicht die Eishockey-Szene. Inzwischen reagierte auch die Deutsche Eishockey-Liga (DEL). Die DEL-Spieler müssen ab 2024 verpflichtend einen Halsschutz tragen. Früher aktiv wurden der EV Lindau. Der Verein stattete sein Oberliga-Team mit halsschützenden Shirts aus.