Himmelsschauspiel: Polarlichter leuchten an diesem Wochenende über ganz Europa

11. November 2023 16:45 Uhr von Redaktion all-in.de
Intensive Polarlichter so wie hier im Westerwald waren am vergangenen Sonntagabend in vielen Regionen Europas zu beobachten.
WetterOnline

Ungewöhnlich helle Polarlichter überzogen am letzten Sonntag den Himmel in Deutschland. Auch an diesem Wochenende können laut WetterOnline wieder Polarlichter auftreten - und zwar über ganz Europa.

Der Grund dafür, dass die Polarlichter gerade überall in Europa beobachtet werden können, ist eine starke Sonnenaktivität, wie WetterOnline mitteilt. Die soll demnach sogar noch zunehmen, sodass Polarlichter am Himmel in den kommenden Wochen und Monaten immer wieder möglich sind. 

Polarlichter können am Wochenende und in nächster Zeit wohl öfter über Europa beobachtet werden

Die Wahrscheinlichkeit, dass sich Polarlichter, wie am letzten Sonntag, in den nächsten Monaten wiederholen, sei hoch, da die Sonne weiterhin sehr aktiv bleibe. Bereits an diesem Wochenende ist die Wahrscheinlichkeit für Polarlichter in der Nacht vom Samstag auf Sonntag wieder erhöht, berichtet WetterOnline. Björn Goldhausen, Pressesprecher von WetterOnline: "Der aktuelle Sonnenzyklus ist bislang aktiver als erwartet. Er wird im Juli 2025 wohl seinen Höhepunkt erreichen. Es können also noch stärkere Eruptionen folgen, deren Strahlung im Extremfall auch GPS-Satelliten und das Handynetz beeinträchtigen können. Eine genaue Vorhersage solcher Ereignisse ist aber nicht möglich. Erst wenige Stunden im Voraus lässt sich genau abschätzen, wie stark ein Sonnensturm die Erde trifft."

So entstehen die Polarlichter

Verantwortlich für die Polarlichter ist, wie WetterOnline erklärt, die Sonne, die bei Eruptionen Plasma ins All schleudert. Dieses Plasma besteht aus geladenen Teilchen, die als Sonnenwind durch das Weltall in Richtung Erde wehen. Dort treffen sie auf das Magnetfeld unseres Planeten und verformen dieses je nach Stärke des Teilchensturms massiv. Ein sogenannter geomagnetischer Sturm wird entfacht. 

Das durch den Sonnenwind deformierte Magnetfeld lenkt die geladenen Teilchen entlang der sogenannten Feldlinien in Richtung Nord- und Südpol ab. Dort treten sie in die Erdatmosphäre ein. Kollidieren sie in der oberen Atmosphäre mit Luftmolekülen, geben sie einen Teil ihrer Energie ab. Dabei werden vor allem Sauerstoff- und Stickstoffmoleküle ionisiert und so zum Leuchten angeregt. 

In unseren Breiten leuchten die Sauerstoffatome in rund 200 Kilometer Höhe dann orange bis rot, in nördlicheren Breiten in 100 Kilometer Höhe eher grünlich. Blau bis Violett entsteht durch die Anregung von Stickstoffatomen. Hierfür ist aber sehr viel Energie nötig und deshalb erscheinen blaue Polarlichter selten. 

So können Polarlichter beobachtet werden

In Wirklichkeit sind die Polarlichter häufig nicht ganz so intensiv, wie sie auf den Bildern erscheinen. Zum einen ist die Belichtungszeit bei Fotos länger als ein Augenblick, zum anderen können unsere Augen in der Dunkelheit kaum Farben erkennen. Erst wenn sich die Augen vollständig an die Dunkelheit gewöhnt haben, ist ein helles Leuchten wahrnehmbar. (mit dpa)

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