Mehr als 11.000 Mücken in zwölf Stunden in Osijek gefangen
Sommer, Sonne, Eis - und Mücken. Die kleinen Blutsauger vermiesen vielen die wohl schönste Zeit des Jahres. Was für viele ein Ärgernis ist, wird im Osten Kroatiens jetzt aber zum richtigen Problem. Die Stadt Osijek wird derzeit von einer heftigen Mückenplage heimgesucht. Wie die kroatische Nachrichtenseite 24 Sata berichtet, fing das örtliche Gesundheitsamt dort in zwölf Stunden mehr als 11.000 Mücken.

„Ich verlasse die Arbeit am Nachmittag und weiß nicht, wer das Gebäude zuerst betreten will, ich oder die Blutsauger! Die Haustür und die Fenster sind voller Mücken. Wir werden den Sommer geschlossen in den Häusern verbringen“, sagte eine Frau aus Osijek der Nachrichtenseite. Mückenschutzmittel seien kaum noch zu bekommen.
Über Osijek wird jetzt Larvengift versprüht
Deshalb fährt die Stadt Osijek jetzt schwere Geschütze auf. Das erste Mal seit 15 Jahren versprühen Flieger dort Larvengift, um die Tiere vom Schlüpfen abzuhalten, berichtet die Bild-Zeitung. Das lässt sich die Stadt einiges kosten: rund 1,1 Millionen Euro.
Auch die benachbarte Stadt Vukovar will tief in die Tasche greifen, um der Mückenplage Herr zu werden. Rund 1,5 Millionen Euro wird sie dafür ausgeben, berichtet die Bild-Zeitung. Der Bürgermeister der Stadt hat die Mückenplage mittlerweile sogar als "Naturkatastrophe" einstufen lassen. Er klagt: Wer 15 Minuten durch Vukovar gehe, werde von über hundert Mücken gestochen, die in Schwärmen angreifen.
Dass es in beiden Städten heftig summt und brummt, liegt auch an ihrer Lage. Vukovar grenzt direkt an die Donau, Osijek an den Nebenfluss Drau - perfekte Brutbedingungen für Mücken. Und der nasse Frühling in diesem Jahr spielte ihnen zusätzlich in die Karten.
Seit Mitte der 70er Jahre werden auch am Rhein Mückenlarven mit Gift bekämpft
In Deutschland kennt man übrigens das Problem. Wer Anfang der 70er am Rhein aufgewachsen ist, traute sich abends kaum noch ins Freie. Schwärme an Mücken waren dort unterwegs - da zählte mancher schon mal 50 bis 70 Stiche. Doch seit Mitte der 70er Jahre setzt man dort ebenfalls auf Gift, um Mückenlarven abzutöten. Für Menschen ist das Gift übrigens ungefährlich.