Wird Putin der Prozess gemacht?: Abschuss von Passagierflugzeug MH17: Waldimir Putin hatte aktive Rolle

8. Februar 2023 14:24 Uhr von dpa
Ein abgehörtes Telefongespräch des russischen Präsidenten Putin wird während der Pressekonferenz des Gemeinsamen Ermittlungsteams (Joint Investigation Team, JIT) im Eurojust-Hauptquartier zu den Ergebnissen der laufenden Ermittlungen zum Abschuss von Flug MH17 abgespielt. Putin spielte nach Erkenntnissen internationaler Ermittler eine aktive Rolle beim Abschuss des Passagierflugzeuges MH17 im Juli 2014 über der Ostukraine.
Ein abgehörtes Telefongespräch des russischen Präsidenten Putin wird während der Pressekonferenz des Gemeinsamen Ermittlungsteams (Joint Investigation Team, JIT) im Eurojust-Hauptquartier zu den Ergebnissen der laufenden Ermittlungen zum Abschuss von Flug MH17 abgespielt. Putin spielte nach Erkenntnissen internationaler Ermittler eine aktive Rolle beim Abschuss des Passagierflugzeuges MH17 im Juli 2014 über der Ostukraine.
Peter Dejong/AP/dpa

289 Menschen verloren ihr Leben, als im Juli 2014 das Passagierflugzeug MH17 über der Ostukraine abgeschossen wurde. Nun steht fest: Der russische Präsident Wladimir Putin spielte eine aktive Rolle darin. Das haben jetzt internationale Ermittler herausgefunden. Doch wird Putin dafür vor Gericht gestellt?

Starke Hinweise für Putins Beteiligung

Der russische Präsident Wladimir Putin spielte nach Erkenntnissen internationaler Ermittler eine aktive Rolle beim Abschuss des Passagierflugzeuges MH17 im Juli 2014 über der Ostukraine. Das geht aus abgehörten Telefongesprächen hervor, wie das Ermittlerteam am Mittwoch in Den Haag mitteilte. Es gebe "starke Hinweise", dass die Entscheidung von Präsident Putin gekommen sei. Die Ermittler gaben aber an, dass die Beweise für eine strafrechtliche Verfolgung nicht ausreichten. Außerdem genieße Putin durch sein Amt Immunität und könne nicht strafrechtlich verfolgt werden.

Russland wies Beteiligung an Abschuss zurück

Die Boeing der Malaysia Airlines wurde im Juli 2014 über umkämpftem Gebiet mit einer russischen BUK-Luftabwehrrakete abgeschossen. Alle 298 Menschen an Bord starben. Russland hat stets jegliche Beteiligung an dem Abschuss der Boeing zurückgewiesen. Auch gegen andere Verdächtige reichten die Beweise nicht aus, so die Ermittler. Deshalb würden die Ermittlungen vorläufig eingestellt. "Wir haben unsere Grenzen erreicht", sagten die Ermittler.

Prozess gegen prorussische Rebellen

Die Maschine war am 17. Juli 2014 auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur, als sie über umkämpftem Gebiet mit einer russischen Luftabwehrrakete vom Typ Buk abgeschossen wurde. Gegen drei Russen und einen Ukrainer - alle hatten damals führende Positionen bei den prorussischen Rebellen in der Ostukraine - wurde Anklage erhoben. Im vergangenen Jahr wurden drei von ihnen in einem Prozess schuldig gesprochen und zu lebenslanger Haft verurteilt. Ein Mann wurde freigesprochen. Keiner der Angeklagten nahm an dem Prozess teil. Die meisten der Opfer waren Niederländer, daher fand der Prozess auch in dem Land statt