Ein Jahr nach dem Ertrinkungstod eines Sechsjährigen in Österreich bleibt sein Vater wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft. Die U-Haft gegen den 38-Jährigen sei verlängert worden, teilte das Innsbrucker Landgericht am Montag mit. Die nächste Haftprüfung findet in zwei Monaten statt. Das Kind war im August 2022 tot in der Kitzbüheler Ache in St. Johann in Tirol gefunden worden.
Im Internet nach "ohnmächtig" gegoogelt: Belastet diese Suche den Vater?
Der Vater bleibt in U-Haft und die Ermittlungen gehen weiter. Vor der Tat am 28. August 2022 soll der aus Hessen stammende Verdächtige auf Google nach "ohnmächtig" gesucht haben. Das zeigt ein Beschluss des Obersten Gerichtshofes (OGH).
In
war vor einem Jahr der durch einen Gendefekt beeinträchtigte sechsjährige . Ende Februar 2023 wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Innsbruck der 38-jährige Vater festgenommen. Der Vater soll die Flasche, mit der er zuvor angeblich niedergeschlagen und so ohnmächtig wurde, selbst im Kinderwagen mitgeführt haben. Auch seien die Verletzungen nicht mit der Tat in Einklang zu bringen gewesen.Mord akribisch vorbereitet und kaltblütig durchgeführt?
Die Richter weisen laut Bild-Zeitung eine Grundrechtsbeschwerde gegen eine U-Haft des Vaters zurück, weil aufgrund seiner Persönlichkeit weiter die Gefahr gegeben sei, dass er „mit massiver Gewalt gegen Mitmenschen“ reagiert. Im OGH-Beschluss ist von einem "akribisch vorbereiteten und kaltblütigen Mord" an dem kleinen Leon die Rede. Der Verdacht gegen den Vater habe sich erhärtet.
Hubert Stanglechner, der Anwalt des Vaters, kritisiert wohl, dass die Recherche zum Thema "ohnmächtig" als belastendes Indiz gewertet werde. Obwohl die diesbezüglichen Ermittlungen noch nicht abgeschlossen seien. Es gelte die Unschuldsvermutung. Das berichten österreichische Medien wie puls24 oder die Tiroler Tageszeitung.
Einige Indizien soll der Verteidiger bereits entkräftet haben. Auf Bild online wird Stanglechner so zitiert: "Die Auslobung einer Belohnung von 30.000 Euro für Hinweise zur Tat war nicht die Idee meines Mandanten, sondern geschah aufgrund der Anregung eines Staatsanwaltes in Abstimmung mit dem Landeskriminalamt."
Die ursprüngliche Meldung vom 28.8.2022 zum Tod des Jungen von St. Johann
Am frühen vergangenen Sonntagmorgen gegen vier Uhr war ein 37-Jähriger von Unbekannten ohnmächtig geschlagen und ausgeraubt worden, als er mit seinem sechsjährigen Sohn einen Spaziergang im Bereich der Redford-Promenade in St. Johann (Tirol) unternahm. Das Opfer wurde gegen 5.20 Uhr von einem Passanten gefunden, der die Rettung verständigte. Als er wieder zu sich kam, fragte der 37-Jährige nach seinem geistig beeinträchtigten Kind. Weil dieses nicht da war, wurde sofort eine Suchaktion unter Beteiligung der Feuerwehr St. Johann, einer Polizei-Diensthundestreife und zahlreichen Polizeistreifen eingeleitet.
Kind tot aus Kitzbüheler Ache geborgen
Der geistig beeinträchtigte Junge hatte sich laut Polizei wohl aus dem Kinderbuggy befreit, sich in Richtung der Kitzbüheler Ache aufgemacht und war darin ertrunken. Gegen 6.20 Uhr wurde das Kind tot in der Kitzbüheler Ache gefunden.
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