Nach starken Regenfällen im Süden und Südwesten am Mittwoch breitet sich das ungemütliche Wetter in Deutschland aus: Am Donnerstag werden in weiten Teilen des Landes schwere Gewitter mit Unwetterpotential erwartet. Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilte, sind außer im Westen und Nordosten nahezu bundesweit kräftige Gewitter möglich. Bereits am Mittwoch waren einzelne Regionen in Baden-Württemberg und Bayern von starken Regenfällen betroffen.
Unwetter in Deutschland: Fanzonen mussten geräumt werden
In der Stuttgarter Innenstadt wurden am Mittwoch die Fanzonen für die Fußball-Europameisterschaften wegen eines Unwetters kurzfristig geräumt. Kurz danach gab die Polizei allerdings Entwarnung. "Alle Fanzones sind wieder geöffnet", teilte sie auf der Plattform X am Mittwochnachmittag mit. "Wir danken Euch für Eure Geduld und freuen uns auf Euren Besuch."
Ebenso wurde die Fanzone in Frankfurt am Main am Mittwoch nach heftigen Unwettern gesperrt. Aufgrund der anhaltenden Unwetterwarnungen wurde die Fanzone am Mittwochabend aber auch für die später angesetzten Partien nicht mehr geöffnet.
Unwetter in Bayern: Überschwemmungen im Raum Augsburg
Auch in Bayern gab es insbesondere am Abend einige Unwetter. So musste die A96 im Landkreis Landsberg am Lech wegen Überflutung durch starke Regenfälle für mehrere Stunden gesperrt werden. Zeitweise stand das Wasser am Mittwochabend kniehoch auf der Fahrbahn in Fahrtrichtung München, wie die Polizei mitteilte. Laut dem Bayerischen Rundfunk liefen im Raum Augsburg zahlreiche Keller voll, Unterführungen liefen voll. Einsatzkräfte mussten wohl mehrere Menschen retten, die mit ihren Autos in den Fluten stecken geblieben waren.
Kräftige Gewitter und Starkregen möglich
Im Rhein-Neckar-Kreis in Baden-Württemberg wurden am Mittwoch Straßen überschwemmt, Bäume stürzten um. In Sinsheim-Steinfurt stand das Wasser in einigen Straßen zwischenzeitlich etwa 50 Zentimeter hoch, wie die Polizei mitteilte. Ein Lkw-Fahrer blieb bei dem Versuch, die überschwemmte Fahrbahn zu passieren, stecken. In Eschelbronn schlug ein Blitz in ein Wohnhaus ein. Ein Brand brach jedoch nicht aus, es wurde niemand verletzt.
Auch am Bodensee und in Oberschwaben haben die Gewitter Überschwemmungen ausgelöst. Betroffen war beispielsweise die Gegend um Markdorf und Oberteuringen und Singen im Kreis Konstanz: Straßen wurden überschwemmt, Keller liefen voll. In Markdorf wurde am Mittwoch ein Campingplatz teilweise überfllutet. In der Ortschaft Vogt schlug bereits am Mittwochvormittag ein Blitz in ein Einfamilienhaus ein. Der Dachstuhl fing daraufhin Feuer und stürzte teilweise ein. Die Polizei beziifert den Sachschaden auf mehrere 10.000 Euro.

Laut dem SWR ist die Bahnstrecke zwischen Singen und Engen nach dem Unwetter gesperrt. Der Zugverkehr soll erst gegen Donnerstagmittag wieder laufen.
Weitere Gewitter am Donnerstag
Am Donnerstagmorgen soll es zunächst nur vereinzelt Gewitter geben, dabei lokal Starkregen mit bis zu 25 Litern pro Quadratmetern, teilweise auch 30. Bei stärkeren Gewittern kann es auch zu stürmischen Böen und kleinkörnigem Hagel kommen.
Im Tagesverlauf sind außer im Westen und Nordosten laut DWD nahezu bundesweit kräftige Gewitter möglich. Dabei kann es in manchen Gegenden zu Starkregen mit Mengen über 30 Litern pro Quadratmeter kommen. Lokal eng begrenzt kann es zu extremen Unwettern mit über 40 Litern pro Quadratmetern in kurzer Zeit oder über 60 Litern pro Quadratmetern in mehreren Stunden kommen.
In der Nacht zum Freitag sind vor allem im Norden und Nordosten weiterhin starke Gewitter mit Starkregen, anfangs auch noch mit kleinkörnigem Hagel und stürmischen Böen wahrscheinlich. Informationen zum Wetter im Allgäu findet ihr in unserem Wetterartikel.
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