Apothekertag vom 27. bis 29. September: Protestaktion: Am Mittwoch bleiben bundesweit viele Apotheken zeitweise geschlossen

27. September 2023 07:18 Uhr von Redaktion all-in.de/dpa
In Deutschland sind am heutigen Mittwoch viele Apotheken vorübergehend geschlossen. Anlass ist eine Protestaktion im Rahmen des Apothekertags in Düsseldorf. (Symbolbild)
In Deutschland sind am heutigen Mittwoch viele Apotheken vorübergehend geschlossen. Anlass ist eine Protestaktion im Rahmen des Apothekertags in Düsseldorf. (Symbolbild)
picture alliance/dpa | Monika Skolimowska

Am heutigen Mittwoch sollten Kundinnen und Kunden beim Arzneimittelkauf in Apotheken Zeit mitbringen. Anlässlich einer Protestaktion zum Apothekertag haben am Nachmittag viele Apotheken bundesweit geschlossen.

Kundinnen und Kunden von Apotheken müssen am Mittwoch damit rechnen, zeitweise vor verschlossenen Türen zu stehen. Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) hatte am Dienstag angekündigt, das bundesweit viele Apotheken von 13:00 bis 16:00 Uhr geschlossen werden. Den Apothekenteams solle damit die Möglichkeit gegeben werden, das Grußwort von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) bei der Eröffnungsveranstaltung des Deutschen Apothekertages live im Internet zu verfolgen. Die Versorgung der Bevölkerung werde in dieser Zeit durch die Notdienst-Apotheken sichergestellt.

Umfrage enthüllt dramatische Lage der Apotheken

Bei dem Apothekertag in Düsseldorf kommen mehr als 300 Delegierte der Branche aus allen Teilen Deutschland zusammen. Die Stimmung in der Branche ist schlecht. Bei einer aktuellen, repräsentativen ABDA-Umfrage gaben rund zwei Drittel (63,6 Prozent) der Befragten Apothekenbetreiber an, sie befürchteten, dass sich die wirtschaftliche Lage ihrer eigenen Apotheke in den nächsten zwei bis drei Jahren verschlechtern werde. Für die Branche sahen sogar über 80 Prozent der Befragten düstere Zukunftsperspektiven.

Forderungen an die Bundesregierung

"Wir sehen die wohnortnahe Arzneimittelversorgung unserer Patientinnen und Patienten über die Apotheken vor Ort in Gefahr – immer mehr Apotheken schließen aufgrund des wirtschaftlichen Drucks, die Apothekenzahl befindet sich auf einem historischen Tiefstand", so ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening in einer Erklärung der Apothekenverbände. Overwiening verlangt von der Bundesregierung, das sie ihrer Verantwortung für die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger gerecht wird und für eine Stabilisierung der Apotheken vor Ort sorgt. Die ABDA-Präsidentin kritisiert außerdem Lauterbach dafür, dass ein Dialog zu diesen wichtigen Punkten bislang nicht möglich war. 

Erhöhung der Apothekenvergütung

Die Apothekerverbände fordern auch eine rasche Erhöhung der Apothekenvergütung um 2,7 Milliarden Euro pro Jahr sowie für die Zukunft eine automatisierte Kopplung des Honorars an die Kostenentwicklung. Der für die Apothekenhonorierung besonders wichtige Festzuschlag auf die per Rezept verordneten Medikamente sei zuletzt 2013 erhöht worden, begründet die ABDA die Forderung.

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