Schadstoffe: Kinderzahncremes: Öko-Test findet zu viel Titandioxid

24. März 2023 11:00 Uhr von Redaktion all-in.de
Zähneputzten: Die zeitschrift Öko-Test hat Kinderzahncremes getestet. (Symbolbild)
Zähneputzten: Die Zeitschrift Öko-Test hat Kinderzahncremes getestet. (Symbolbild)
Jenny Friedrichs auf Pixabay

Die Zeitschrift Öko-Test hat Kinderzahncremes getestet und dabei unter anderem die Kinderzahncremes auf ihren Schadstoffgehalt untersucht. Das Ergebnis dürfte viele Eltern erschrecken.

Eltern möchten gerade bei Zahncremes für die Kleinsten sicher gehen, dass sie beim versehentlichen Verschlucken keine Schadstoffe zu sich nehmen. Bei Öko-Test haben sechs Zahncremes mit "ungenügend" abgeschnitten, darunter eine weit verbreitete Kinderzahncreme einer etablierten Vertrauensmarke: Zu den "ungenügenden" gehört das "Blend-A-Med Blendi-Gel, Erdbeergeschmack", Hersteller: Procter und Gamble. Weil das Teilergebnis "Inhaltsstoffe" bei der "Blend-A-Med Blendi-Gel, Erdbeergeschmack" laut Öko-Test "ungenügend" lautet, fiel die Zahncreme auch beim Gesamturteil durch. Einige Produkte sind allerdings auch "empfehlenswert".

Zu viel Titandioxid in Kinderzahncremes

Die Tester von Öko-Test kritisieren den Schadstoff Titandioxid, PEG-Verbindungen und einen zu niedrigen Fluorid-Gehalt. Titandioxid kann nach neuesten Studien möglicherweise das Erbgut schädigen. In Lebensmitteln ist Titandioxid deswegen schon seit letztem Jahr verboten. Das Verbot gilt laut Öko-Test nicht für Kosmetika und damit auch nicht für Zahnpasta, obwohl Kinder sie verschlucken können. Die EU-Kommission will laut Öko-Test erst in diesem Jahr eine Bewertung des Stoffes in Kosmetika veröffentlichen. Öko-Test bemängelt das Titandioxid in fünf der getesteten Kinderzahncremes.

Der richtige Umgang mit Fluorid

Der Fluorid-Gehalt der Blend-A-Med Blendi-Kinderzahnpasta sei mit 500 Miligramm pro Kilogramm niedriger als der in einem aktuellen Konsensus-Papier von Kinder- und Zahnärzten. Auch bei der Fluorid-Konzentration schneiden fünf Kinderzahncremes schlecht ab: Sie haben eine zu niedrige Fluorid-Konzentration. Im aktuellen Konsensus-Papier zur "Kariesprävention im frühen Säuglings- und Kindesalter" empfehlen Kinderärzte und Kinderzahnärzte, "Säuglingen vor dem Durchbruch des ersten Zähnchens täglich eine Kombinationstablette mit 0,25 mg Fluorid und 400 bis 500 I.E. Vitamin D zu geben", heißt es bei Öko-Test. Ab dem ersten Zahn sollen Kinder demnach dann entweder mit einer Zahncreme mit 1.000 ppm Fluorid putzen und Vitamin D ohne Fluorid geben, oder noch bis zum Alter von zwölf Monaten bei den Kombitabletten und fluoridfreier Zahncreme bleiben.

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