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KI gegen Handy am Steuer: "Monocam" mit fragwürdigem Datenschutz?

Streit um Datenschutz

Mit künstlicher Intelligenz gegen Handy-Sünder: Spezial-Blitzer "Monocam" sorgt für Ärger

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    Warnschild vor Handyüberwachung im Straßenverkehr mithilfe künstlicher Intelligenz.
    Warnschild vor Handyüberwachung im Straßenverkehr mithilfe künstlicher Intelligenz. Foto: picture alliance/dpa | Thomas Frey

    Pilotprojekt in Rheinland-Pflalz

    Das Smartphone am Steuer benutzen: Es kann lebensgefährlich sein! Allein im Jahr 2021 gab es in Deutschland 117 Tote und rund 8.000 Verletzte wegen Ablenkung im Straßenverkehr. Die Niederlande nutzen bereits regulär die Spezialkamera mit künstlicher Intelligenz. Das Bundesland Rheinland-Pfalz hat sie im Rahmen eines Pilotprojektes sechs Monate lang getestet. Laut ADAC gab es das Pilotprojekt im Raum Trier und Mainz. Hochauflösende Kameras filmen demnach Autofahrer, die am Steuer das Handy bedienen. Das System erkennt unter anderem die entsprechend verräterische Handhaltung des Autofahrers.

    Geldbußen müssen bezahlt werden

    Wie der ADAC weiter beschreibt, wurden Autofahrende mit einem neu entwickeltem Piktogramm auf die Überwachung hingewiesen. Auf dem Schild stand "Überwachung Handyverbot". Ergänzt wurde es demnach durch die Abbildung einer Kamera. Wer mit dem Handy am Steuer erwischt wurde, kassierte eine Geldstrafe von 100 Euro und einen Punkt in Flensburg. In Deutschland gibt es jedoch Rechtsverfahren, die die Rechtmäßigkeit der Technik anzweifeln. Es geht dabei um Datenschutzbedenken, die noch nicht geklärt sind. Bisher hat das den Klägern allerdings nichts genutzt: Das Amtsgericht Trier hat entschieden, dass sie die Bußgeder bezahlen müssen. Als Begründung führte das Gericht laut ADAC an, dass das Interesse der Allgemeinheit an der Verfolgung und der Sicherheit des Straßenverkehrs schwerer wiege als das Recht auf informationelle Selbstbestimmung der Geblitzten. 

    Clever: Lieber mit Freisprecheinrichtung telefonieren

    Bereits seit vielen Jahren gibt es Freisprecheinrichtungen, auch zum Nachrüsten. Oft kosten sie nur wenige Euro. Auf jeden Fall ist eine Freisprecheinrichtung günstiger und sinnvoller als das Telefonieren am Steuer. Genauso verboten, weil mindestens genauso gefährlich ist der kurze Check von WhatsApp-Nachrichten ode Ähnlichem am Steuer.

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