Risiko steigt in der dunklen Jahreszeit: Hochsaison für Einbrecher: So schützt Ihr euer Zuhause am besten

21. November 2023 09:40 Uhr von Corinna Sedlmeier
Mit der dunklen Jahreszeit steigt das Risiko für einen Einbruch. Die Polizei und die Opferorganisation 'Weißer Ring' haben Tipps, wie Sie ihr Zuhause am besten schützen können. (Symbolbild)
Mit der dunklen Jahreszeit steigt das Risiko für einen Einbruch. Die Polizei und die Opferorganisation "Weißer Ring" haben Tipps, wie Sie ihr Zuhause am besten schützen können. (Symbolbild)
picture alliance/dpa | Philipp von Ditfurth

Sechs bis acht Sekunden. Das reicht schon. So schnell ist ein Einbrecher im Haus und kann sich in aller Ruhe umsehen. Ein erschreckendes Szenario, das in der dunklen Jahreszeit auch im Allgäu immer wieder vorkommt.

In letzter Zeit häufen sich wieder die Meldungen über Einbrüche im Allgäu. In Bad Wörishofen haben Einbrecher an Allerheiligen Schmuck und einen Tresor aus einem Einfamilienhaus gestohlen. In Schwangau brachen Unbekannte am vergangenen Wochenende in einen Duty-Free-Shop ein und ließen hochwertigen Schmuck und Uhren mitgehen. Die meisten dieser Taten fanden in der Abendzeit statt. 

Einbruchzahlen steigen wieder

Herbst und Winter sind auch als die "dunklen Jahreszeiten" bekannt. Weil es früher dunkel wird, steigen auch die Einbruchszahlen. Vor allem die Zeit von November bis März gilt als Hochsaison für Einbrüche. Statistisch gesehen werden in der Zeit von 12:30 Uhr bis 14:00 Uhr und von 17:00 Uhr bis 23:30 Uhr die meisten Einbrüche begangen. Der Opferorganisation "Weisser Ring" zufolge sind die Einbruchszahlen im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen. Deutschlandweit gab es 65.908 Einbrüche und Einbruchsversuche, die angezeigt wurden. Ein Anstieg von 21,5 Prozent. Dennoch liegt die Zahl noch deutlich unter den Werten vor der Pandemie. 2019 wurden noch 87.145 Einbrüche angezeigt. 

Mehr Gelegenheitstäter als Profis

In den seltensten Fällen spähen Einbrecher ein Haus aus, meistens nutzen sie eine günstige Gelegenheit. Die Täter verfügen oft auch nicht über professionelles Einbruchswerkzeug. Sie suchen meist den schnellsten Weg rein. Wenn sie in fünf Minuten nicht ins Haus kommen, brechen sie den Einbruch meist ab, erklärt die der "Weisse Ring". 

Opfer leiden unter psychischen Folgen

Die Opfer leiden vor allem psychisch unter den Folgen eines Einbruchs. Ein Kriminalfachberater der Polizei Memmingen berichtete im Rahmen einer Presseveranstaltung unter anderem von einem Mann, der in Tränen ausgebrochen ist, als er von dem Einbruch erzählte. Viele Betroffene finden außerdem den Gedanken schrecklich, dass ein Fremder in ihrem Sachen herumgewühlt hat. Das Gefühl der Sicherheit, das das eigene Zuhause vermitteln soll, ist damit zerstört. 

Tipps zur Einbruchsprävention

Die Polizei und der Weiße Ring haben folgende Tipps, um Einbrüche zu verhindern:

  • Aufmerksam sein: Als Nachbarn sollte man immer ein Auge auf die Häuser der anderen haben, vor allem wenn man weiß, dass die Bewohner gerade längere Zeit verreist sind. Ein Spaziergänger in Neu-Ulm hat einen Einbruch verhindert, indem er den Täter in die Flucht geschlagen hat. Dennoch sollte man vorsichtig sein und keinesfalls "Verhaftungen" selbst durchführen. Am besten die Polizei rufen. 
  • Urlaubszeit: Wenn Sie in der Urlaubszeit verreist sind, sollten Sie das nicht auf Social Media verkünden oder auf dem Anrufbeantworter eine Mitteilung hinterlassen. Auch einen überquellenden Briefkasten sollten Sie vermeiden, indem sie beispielsweise die Tageszeitung abbestellen. Sie können potentielle Einbrecher auch austricksen, indem Sie über eine Zeitschaltuhr das Licht in der Wohnung oder im Haus steuern. 
  • Türen und Fenster sichern: Wie bereits erwähnt ist die Zeit ein wichtiger Faktor, um einen Einbruch erfolgreich durchzuführen. Gut gesicherte Fenster und Türen können dabei die Täter lange genug aufhalten, damit sie den Einbruch aufgeben. Außerdem macht der Aufbruch eines Fensters oder einer Tür viel Krach, was die Nachbarn alarmieren könnte. Der weiße Ring rät deswegen, Türen und Fenster immer abzuschließen und mit Spezialschlössern zu sichern. Vor allem die Haustür sollte nicht zugezogen, sondern immer abgeschlossen werden. Auch Kellerschächte oder -fenster sollten mit massiven Gittern gesichert werden.
  • Polizei als Ratgeber: Die Polizei Memmingen hat 2022 einen Showroom zur Einbruchsprävention eröffnet. Dort können sich Bürgerinnen und Bürger über die neueste Sicherheitstechnik informieren. Kriminalfachberater stehen darüber hinaus mit wichtigen Tipps den Besuchern zur Seite. 
  • Alarmanlagen: Alarmanlagen können Einbrecher auch abschrecken, weil dadurch das Entdeckungsrisiko steigt. 

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