Wie RTL berichtet, haben die Forscherinnen und Forscher die Daten von 9.000 Frauen analysiert, die im Alter zwischen 20 und 49 an Brustkrebs erkrankt sind, sowie von 18.000 engverwandten Frauen, die nicht an Krebs erkrankt sind. Das erschreckende Ergebnis: Die Pille erhöht das Brustkrebsrisiko um bis zu 25 Prozent.
Zwei Formen im Fokus
Im Zentrum der Studie standen zwei Formen der Antibabypille. Das Kombinationspräparat aus Östrogen und Gestagen und reine Gestagen-Pillen. Gerade bei den letzteren ging man davon aus, dass sie das Brustkrebsrisiko senken. Doch der Oxford-Studie zufolge ist das nicht der Fall. Gestagen-Pillen können demnach das Brustkrebsrisiko um bis zu 20 Prozent erhöhen.
Keine Panik
Trotz der auf den ersten Blick erschreckenden Ergebnisse geben Frauenärzte und -ärztinnen jedoch Entwarnung. Die Gynäkologin Dr. Judith Bildau erklärte gegenüber RTL was es mit diesen Zahlen auf sich hat. Bei jungen Frauen liegt das Risiko für Brustkrebs bei 0,4 Prozent, demnach können also 4 von 1.000 Frauen im Alter von 25 Jahren an Brustkrebs erkranken. Bei einer Erhöhung um 20 Prozent sind das lediglich 4,8 von 1.000 Frauen.
Absolutes Risiko sehr gering
Auch Dr. Ricardo Felberbaum vom Klinikum Kempten gibt gegenüber all-in.de Entwarnung. Er erklärte, dass es bei den 20 Prozent um die Erhöhung des relativen Risikos und nicht des absoluten Risikos gehe. Das absolute Risiko sei sehr gering, so liegt dieses bei jüngeren Frauen bei 6:100.000. Zudem soll die Antibabypille das Risiko für Eierstock- und Gebärmutterhalskrebs um bis zu 40 Prozent senken.
Die Vorteile von Gestagen-Pillen
Felberbaum hebt außerdem noch die Vorteile der Gestagen-Pillen hervor. So liege die Gestagendosis über der Ovulationshemmdosis, demnach gelten auch diese Pillen als sehr sicher. Außerdem greifen diese Pillen weniger in das Gerinnungssystem ein, ein entscheidender Vorteil für Frauen mit Gerinnungsproblemen.
