Das Erbe der Römer in Bayern: Römerland Bayern: Große Landesausstellung soll nach Kempten kommen

5. Juli 2023 11:38 Uhr von dpa/Redaktion all-in.de
Immer wieder werden in Kempten (Allgäu) Überreste aus der Römerzeit entdeckt. Die Geschichte der Stadt reicht mindestens bis zur Zeit der römischen Eroberung des Alpenvorlandes um 15 v. Chr. zurück. Damit zählt Kempten zu den ältesten Städten Deutschlands.
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Bayern will sein römisches Erbe bei einer großen Landesausstellung vorstellen. Die Schau "Römerland Bayern" soll 2028 auch in Kempten zu sehen sein.

Weitere Städte, in der die Ausstellung gezeigt werden soll, sind Augsburg und Straubing. "Das könnte eine archäologische Landesausstellung für ganz Bayern in ganz Bayern werden", sagte Minister Markus Blume (CSU). Nun müsse aus der Idee ein Konzept entwickelt werden.

Kempten und Augsburg hatten bekannt gegeben, dass sie künftig gemeinsam ihre römische Vergangenheit präsentieren wollen. Für die Umsetzung wollen die Städte nun in Großbritannien eine Studie erstellen lassen.

Kempten und Augsburg waren Hauptstädte der römischen Provinz Raetien

Die beiden Städte liegen etwa 100 Kilometer voneinander entfernt. Wegen der Besiedlung durch Römer vor 2.000 Jahren zählen sie zu den ältesten Städten in ganz Deutschland. Beide Städte hatten große Bedeutung in der römischen Provinz Raetien. Zunächst war Kempten (Cambodunum) das Zentrum, später wurde Augsburg (Augusta Vindelicum) zur Provinzhauptstadt.

Die Geschichte Kemptens reicht mindestens bis in die Zeit der römischen Eroberung des Alpenvorlandes um 15 v. Chr. zurück. Der griechische Geograf Strabon erwähnte in seinem vierten Buch der Erdbeschreibung, das er vor 18 n. Chr. verfasste, erstmals schriftlich eine keltische Siedlung namens Kambodounon. Bisher fehlen allerdings archäologische Funde, die eine größere Sieldung aus vorrömischer Zeit bezeugen. Als gesichert gilt allerdings, dass die römische Stadt Cambodunum seit etwa der römischen Eroberung des Alpenvorlandes durch Drusus und Tiberius existiert. 

In Augsburg machten Archäologen in den vergangenen Jahren bei Ausgrabungen bedeutende Funde aus der Römerzeit. Sie bargen unter anderem einen Silberschatz. Trotz ihrer besonderen, römischen Vergangenheit hat die Stadt seit vielen Jahren kein großes Römermuseum mehr. 

Straubing war ein bedeutender Militärstandort der Römer in der Donauregion

Das niederbayerische Straubing (Sorviodurum) war ein bedeutender Militärstandort der Römer in der Donauregion. Die Stadt ist besonders für den vor mehr als 70 Jahren entdeckten Römerschatz international bekannt. Die damals gefundenen römischen Paraderüstungen sind herausragende Exponate des Gäubodenmuseums der Stadt.

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