18-Jährige bei Schweinfurt getötet: Bayerische Polizei löst Mordfall an junger Frau nach 45 Jahren - Täter in USA verhaftet

7. Juli 2023 19:51 Uhr von Redaktion all-in.de
Fast ein halbes Jahrhundert nach der Tat hat die Polizei ein Mordfall in Kolitzheim im Landkreis Schweinfurt gelöst.
Fast ein halbes Jahrhundert nach der Tat hat die Polizei ein Mordfall in Kolitzheim im Landkreis Schweinfurt gelöst.
picture alliance / dpa | Daniel Karmann

Die bayerische Polizei hat einen 45 Jahre alten Mordfall gelöst. Der Täter wurde nun in den USA festgenommen und wartet auf Auslieferung.

Mordfall im Jahr 1978 bei Schweinfurt: Täter in USA verhaftet

Die Kriminalpolizei Schweinfurt und die zuständige Staatsanwaltschaft haben nun einen 45 Jahre alten Mordfall aus Kolitzheim im Landkreis Schweinfurt gelöst. Vorausgegangen waren sogenannte Cold-Case-Ermittlungen. Der Tatverdächtige ist ein mittlerweile 69-jähriger Ex-Soldat. US-Beamte verhafteten den Mann nun in der Ortschaft Gering im US-Bundesstaat Nebraska. 

18-jährige Frau mit Messerstichen getötet

Der Mann soll am 21. Januar 1978 eine damals 18-jährige Frau mit zahlreichen Messerstichen im Rücken- und Nackenbereich getötet haben. Die Leiche der jungen Frau wurde damals von Verkehrsteilnehmern an der Straße zwischen Kolitzheim und Unterspiesheim gefunden. Von dem Täter fehlte damals zunächst jede Spur, berichten die Ermittler.

Polizei hatte bereits früh einen Angehörigen der US-Armee im Visier

Bereits kurz nach der Mord bestand der Verdacht, dass es sich bei dem Täter um einen Angehörigen der in der Region stationierten US-Streitkräfte handeln könnte. Laut der Polizei habe eine Zeugin einen Kleinwagen mit grünem KFZ-Kennzeichen beobachtet. Dieses Kennzeichen wurde von in Deutschland stationierten US-Soldaten benutzt. Trotz der Ermittlungen ergab sich damals jedoch kein konkreter Verdacht gegen eine einzelne Person. 

Konkrete Ermittlungen gegen den Tatverdächtigen vor 27 Jahren

Aufgrund von Hinweisen von US-amerikanischen Militärermittlern geriet der nun festgenommene im Jahr 1996 erstmals in Verdacht. Bei allen anschließenden Vernehmungen leugnete der Mann die Tat. Aufgrund mangelnder Beweise konnte der heute 69-Jährige auf freiem Fuß bleiben. 2001 wurde der Fall dann zunächst zu den Akten gelegt.

Cold-Case-Ermittlungen: DNA überführt US-Amerikaner

Im Rahmen sogenannter Cold-Case-Ermittlungen griff die bayerische Polizei den Fall der getöteten 18-jährigen Frau wieder auf. Dank moderner Kriminaltechnik fanden die Beamten dabei DNA-Spuren des Ex-Soldaten an tatrelevanten Kleidungsstücken der getöteten jungen Frau. Aufgrund dieser Spuren konnte die Polizei den Mann nun überführen. Die Ermittler gehen davon aus, dass der damals 24-Jährige eine Beziehung mit dem Opfer geführt hatte und sie am Fundort auch tötete. 

Auslieferung steht bevor

Der 69-jährige Tatverdächtige sitzt derzeit in den USA in Haft und soll an die bayerischen Behörden ausgeliefert werden. Hier erwartet den Mann dann ein Gerichtsverfahren wegen Mordes. 

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