Diebstahl von päpstlichen Brustkreuz aus Traunsteiner Kirche: Spurenauswertung ergibt Treffer
Am 19. Juni 2023 stahlen Diebe das päpstliche Brustkreuz des ehemaligen Papstes Benedigt XVI. aus der Stadtkirche in Traunstein (Oberbayern). Sie brachen dafür die Ausstellungsvitrine auf, in der das Brustkreuz präsentiert wurde. Die Spurensicherung der Kriminalpolizeiinspektion Traunstein stellte am Tatort umfangreich Beweismittel sicher, die das Kriminaltechnische Institut (KTI) des Bayerischen Landeskriminalamtes (BLKA) anschließend auswertete. Als die Beamten die Spuren mit diversen internationalen Datenbanken abglichen, landeten sie einen Treffer, berichtet das Bayerische Landeskriminalamt. Die Spuren gehören zu einem 53-jährigen Tschechen.
Der Mann war für die Polizei kein Unbekannter. Der 53-Jährige fiel erstmals 1990 in Deutschland und später auch in anderen europäischen Ländern wegen verschiedener Eigentumsdelikten auf. In mehreren europäischen Ländern saß er auch schon im Gefängnis.
Tatverdächtiger sagt nicht, wo sich päpstliches Brustkreuz befindet
Die Staatsanwaltschaft Traunstein beantragte einen internationalen Haftbefehl gegen den Mann. Im August wurde dem 53-Jährigen schließlich der Fahndungsdruck zu groß. Am 18. August 2023 stellte er sich der Polizeidienststelle in tschechischen Zatec. Die tschechische Polizei nahm ihn fest und lieferte ihn später nach Deutschland aus. Der Mann befindet sich derzeit in Untersuchungshaft im Gefängnis in Traunstein. Wo das Brustkreuz von Papst Benedikt XVI. ist, verschweigt er jedoch.

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Dem mutmaßlichen Dieb droht mehrjährige Haftstrafe
Die weiteren Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Traunstein und der Kunstfahndung des BLKA konzentrieren sich nun darauf, das Kreuz zu finden. Weil der 53-jährige Tatverdächtige schon einige Vorstrafen hat, geht die Staatsanwaltschaft Traunstein davon aus, dass er bei einer Verurteilung für mehrere Jahre ins Gefängnis muss. Oberstaatsanwalt Dr. Martin Freudling, der die Ermittlungen leitet, stellt aber eine deutliche Strafmilderung in Aussicht, falls das Brustkreuz zurückgegeben wird.
Landeskriminalamt bittet um Hinweise
Für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat oder zum Auffinden des päpstlichen Brustkreuz führen, hat das Bayerische Landeskriminalamt (BLKA) eine Belohnung in Höhe von 1.000 Euro ausgesetzt. Die Belohnung wird nur unter Ausschluss des Rechtsweges zuerkannt und verteilt, heißt es von Seiten der Behörde. Sie ist nur für Privatpersonen bestimmt und nicht für Beamte, zu deren Berufspflicht die Verfolgung strafbarer Handlungen gehört. Hinweise nimmt das Bayerische Landeskriminalamt unter der Telefonnummer 089/12120 entgegen.