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Frau zahlte Millionensumme an angeblichen Hellseher

Kriminalität

Frau zahlte Millionensumme an angeblichen Hellseher

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    Außenansicht des Strafjustizzentrum. Vor dem Landgericht München II beginnt heute der Prozess gegen einen Mann, der sich als Hellseher ausgegeben haben soll, um sich fast 1,6 Millionen Euro anzueignen.
    Außenansicht des Strafjustizzentrum. Vor dem Landgericht München II beginnt heute der Prozess gegen einen Mann, der sich als Hellseher ausgegeben haben soll, um sich fast 1,6 Millionen Euro anzueignen. Foto: Lukas Barth

    Jahrelang soll er den Aberglauben einer wohlhabenden Frau ausgenutzt und sie so um eine Millionensumme gebracht haben: Vor dem Landgericht München II beginnt heute der Prozess gegen einen Mann, der sich als Hellseher ausgegeben und die Frau so um in den vergangenen Jahren um fast 1,6 Millionen Euro geprellt haben soll. 

    Mann gab sich als Medium aus - Unglücke wurden zu Drohkulisse

    Laut Staatsanwaltschaft spielte der 47-Jährige seinem mutmaßlichen Opfer vor, ein Medium zu sein, das Segen bringen und Schande von ihr und ihrer Familie fernhalten könne. Unglücke wurden demnach zu einer Art Drohkulisse. Vorgeblich um diese zu verhindern, soll er geheimnisvolle Rituale durchgeführt haben, bei denen sie beten musste. Die Ermittler schließen nicht aus, dass in dem Wasser, das er ihr regelmäßig gegeben haben soll, Substanzen waren, die die Wahrnehmung der Frau beeinträchtigten. 

    Er soll der Frau außerdem eingeredet haben, ihr Ehemann betrüge sie und habe ein Verhältnis. Um diese angebliche Untreue nachzuweisen, soll der Mann Geld verlangt haben. 

    Mitangeklagt wegen gewerbsmäßigen Betrugs in 62 Fällen ist die 39 Jahre alte Ehefrau des 47-Jährigen. Jahrelang soll das Paar die Frau ausgebeutet haben, die ersten Taten gehen laut Staatsanwaltschaft in das Jahr 2011 zurück. Angeklagt sind aber nur Vorfälle seit 2018. 

    Betrüger geben sich als Heiler aus und zocken Allgäuer ab

    Zwar nicht als Hellseher, jedoch als Heiler gaben sich Betrüger auch schon im Allgäu aus und zockten gutgläubige Menschen ab. Ende Februar brachten so zwei Frauen eine Seniorin in Kempten um eine fünfstellige Summe. Im Juni fiel eine Kaufbeurerin auf eine ähnliche Werbeanzeige im russischen Fernsehprogramm herein. Dort bot man eine "Diagnose" und "Heilung" übers Telefon an. Die 66-Jährige glaubte den Erklärungen des "Heilers" und überwies ihm eine vierstellige Summer für ihre "Heilung" und die dreier Familienangehörigen.

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