Es ist das ewig junge Duell, in dem es um mehr geht als nur um zwei Punkte in der Tabelle. Es geht auch darum, wer die beste Tischtennismannschaft im Landkreis Lindau ist. In der Landesliga gastiert die SV Weiler am morgigen Sonntag am Bodensee bei der TSG Lindau-Zech (Beginn 14 Uhr).
Dabei gehen die beiden Teams mit unterschiedlichen Vorzeichen ins Spiel. Weiler belegt mit 5:9 Punkten Platz 7 und hat sich den Klassenerhalt als Ziel gesetzt. Lindau-Zech ist mit 8:4 Zählern auf Rang 4 in die Saison gestartet. "Es wird wieder ein enges Spiel, aber ich sehe uns diesmal in der Favoritenrolle. Und nehmen wir gerade zuhause natürlich an", sagt Lindaus Spitzenspieler Thomas Brüchle dementsprechend selbstbewusst. Der 34-jährige Lehrer, der im Rollstuhl sitzt und kürzlich drei Titel bei der Bezirksmeisterschaft abgeräumt hat, sieht die Chancen der Lindauer vor allem im Doppel und im hinteren Paarkreuz. Über Weiler sagt er: "Ihr bester Mannschaftsteil ist die Mitte - und auch unsere ist derzeit sehr gut drauf. Das wird richtig spannend.
" Die Lindauer Mitte bilden Daniel Amann (25) und der erst 15-jährige Constantin Richter, dem selbst Weilers Kapitän Lothar Jander "echtes Potenzial" bescheinigt.
Zuletzt hatte Lindau-Zech meist auch die Nase vorn. Von den letzten sechs Duellen konnte Weiler nur ein einziges gewinnen: In der Rückrunde der Saison 2008/09, am 29. Februar 2009, damals mit 9:2 in eigener Halle. Ansonsten standen Lothar Jander und seine Mitstreiter zumeist mit leeren Händen da. Bitter war vor allem das Derby in der Rückrunde 2007/08, als Weiler bereits mit 7:3 geführt hatte, dann aber vier Einzel und das Schlussdoppel verlor und sich - ebenfalls daheim - mit einem 8:8 begnügen musste.
"Lindau ist klarer Favorit. Aber wir wollen sie nach Möglichkeit schon ärgern. Vielleicht holen wir ja einen Punkt", sagt Weilers Mannschaftsführer Lothar Jander. Die Westallgäuer rechnen sich vor allem im mittleren Paarkreuz eine Chance aus, wo sich Thomas Bayer "in einer Bombenform" (Jander) befindet. Die Weilerer Nummer 4 wurde kürzlich Bezirksvizemeister und besiegte dabei Lindaus Richter - womöglich morgen einer seiner Gegner. Auch sonst kann Weiler in Bestbesetzung antreten.
Abseits der sportlichen Rivalität an den Spieltagen verbindet beide Vereine allerdings auch eine echte Freundschaft. Vor rund 30 Jahren wurde gemeinsam ein Vorbereitungsturnier ins Leben gerufen, welches seitdem immer vor Saisonbeginn in Weiler stattfindet. Anfangs mit der 2. Mannschaft aus Lindau-Zech, mittlerweile mit der "Ersten". Doch diese Freundschaft wird morgen ruhen, wenn um 14 Uhr der erste Aufschlag erfolgt.
"Wir wollen Lindau ärgern", sagt Weilers Mannschaftsführer Lothar Jander vor dem morgigen Derby am Bodensee. Foto: Matthias Becker