Favoriten setzen sich durch: Vorjahressieger Schallau und Hosp gewinnen auch 2023 den Rad-Marathon Tannheimer Tal

3. Juli 2023 12:24 Uhr von Redaktion all-in.de
Das Wetter war am Sonntag nicht auf der Seite der 1.528 Teilnehmer beim 13. Rad-Marathon Tannheimer Tal. Von Anfang an regnete es.
Markus Kaltenböck

Die alten Sieger, sind auch die neuen: Julia Schallau und Jonas Hosp haben den Rad-Marathon Tannheimer Tal auf der längsten Strecke gewonnen.

Nach sechs Stunden und 30 Minuten standen am Sonntag die Sieger des 13. Rad-Marathons Tannheimer Tal fest. Julia Schallau aus Gießen und der Tiroler Jonas Hosp bestätigten ihre Erfolge aus dem vergangenen Jahr. Schallau sicherte sich bei den Frauen auf regennasser Fahrbahn den Sieg mit einer Zeit von 6:30:26 Stunden. Hosp triumphierte bei den Herren in 5:57:21 Stunden knapp vor dem Südtiroler Christian Vieider und dem Deutschen Dennis Biederer.

Nach ihren Siegen 2022 sich Jonas Hops und Julia Schallau auch 2023 die Schnellsten über die 215-Kilometer-Distanz beim Rad-Marathon Tannheimer Tal.
Nach ihren Siegen 2022 sich Jonas Hops und Julia Schallau auch 2023 die Schnellsten über die 215-Kilometer-Distanz beim Rad-Marathon Tannheimer Tal.
Markus Kaltenböck

Insgesamt starteten beim diesjährigen Rad-Marathon 1.528 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Knapp 500 Angemeldete waren aufgrund des Regens nicht mit von der Partie. 846 davon stellten sich der Marathon-Distanz über 215 Kilometer und rund 3.500 Höhenmeter durch Tirol und das Allgäu. 682 Starter gingen auf die 56, 94 und 129 Kilometer langen Strecken.

Knappe Entscheidung bei den Herren: Jonas Hosp erneut ganz oben

Bereits zum zweiten Mal in Folge stand Jonas Hosp (s Radhaus Lechaschau) aus Berwang beim Rad-Marathon Tannheimer Tal ganz oben auf dem Treppchen. Im vergangenen Jahr noch stürmte er mit einer Sekunde vor Simon Betz über die Ziellinie. Dieses Jahr war es noch knapper: Um Haaresbreite ließ Hosp den Südtiroler Christian Vieider (Garda Scott Matergia) hinter sich. Nur eine Sekunde hinter dem Duo fuhr der Deutsche Dennis Biederer (Radteam IMPULS e.V.) ins Ziel ein.

Wieso es der Tiroler zum wiederholten Male schaffte, mit einem Minimalvorsprung den Sieg einzufahren? „Ich habe mir im Vorfeld ganz explizit die Zieleinfahrt noch mal angeschaut und mich darauf konzentriert, mit der Spitze Richtung Ziel zu kommen“, sagte der 26-Jährige mit einem Siegerlächeln.

Dauerregen macht den Teilnehmern beim 13. Rad-Marathon Tannheimer Tal zu schaffen

Die 215 Kilometer davor seien aber "ganz harte Arbeit“ gewesen, berichtete Hosp. "Das Wetter war gar nicht auf unserer Seite", ergänzte er. Von der ersten Sekunde an regnete es in Strömen. Dennoch habe er "gutes Tempo auf die Pedale bekommen“. Ab dem Hochtannbergpass, der mit 1.676 Metern höchsten Stelle des Rad-Marathons, habe sich eine Dreier-Spitzengruppe gebildet: Hosp, Vieider und Biederer. "Den Vorsprung haben wir bis ins Ziel gefahren – mit dem glücklicheren Ende für mich“, sagte Hosp. Der 26-Jährige feierte seinen Sieg direkt nach der Zieleinfahrt mit geballter Faust und einem lauten Jubelschrei.

Julia Schallau feiert ihren zweiten Sieg in Folge beim Rad-Marathon Tannheimer Tal

Auf der Marathon-Strecke wurde Julia Schallau (Bikesnboards Wetzlar) bei den Frauen ebenfalls ihrer Favoritenrolle gerecht. Sie tat es Hosp gleich: Sie feierte ihren zweiten Sieg nach 2022. Im Ziel lag sie knapp sieben Minuten vor der Zweitplatzierten Theresa Drösler vom Physio 1.0 Cycling Team. Etwa eineinhalb Minuten nach ihr fuhr die Vorjahresvierte Daniela Traxl-Pintarelli (Team Blacksheep Porticol Group) ins Ziel – und belohnte sich mit einem Platz auf dem Stockerl.

Jubiläums-Fahrt für Ex-Rad-Profi Marcel Wüst

Auch der Ex-Rad-Profi Marcel Wüst (55) war 2023 wieder im Tannheimer Tal am Start und übernahm die Gruppe der Neun-Stunden-Marke – nach 8:49:06 Stunden fuhr er über die Ziellinie. "Überrascht hat mich nichts mehr, das ist hier schließlich mein zehnter Rad-Marathon auf zwei verschiedenen Strecken“, sagte er nach den 215 Kilometern schmunzelnd. Auch wenn der gebürtige Kölner die Strecke in- und auswendig kennt, hat er Respekt vor ihr: "Sie ist schon anspruchsvoll.“ Diesmal sei er "fast froh gewesen, den Hochtannbergpass hochzufahren, weil es so kalt war“, so Wüst. Der schönste Teil sei dieses Jahr für ihn "ganz klar die Passage durchs Lechtal“ gewesen. Wüst: "Da wurde die Straße etwas trockener und die Sonne kam auch ein bisschen raus. Viele Hobbyfahrer wissen nach dem heutigen Tag: Lieber zu warm als zu kalt angezogen sein.“

Fazit des Organisationskomitees: Toller Radsporttag

Für den Leiter der Organisation, Michael Keller, war die Veranstaltung ein voller Erfolg. "Kaum Stürze und rundum zufriedene Gesichter sind der Lohn für die aufwendige Arbeit“, sagte er erfreut. "Das Zusammenspiel zwischen den Behörden und der Organisation lief reibungslos und all die Helferinnne und Helfer bescherten den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen schönen Radsporttag.“