Der Mann mit der blauen Kappe ist gefragt. "Herr Ottner, Herr Ottner, Herr Ottner", ruft es fast im Sekundentakt von verschiedenen Seiten. Es wuselt am Georgiberg. 100 Schüler mit ihren Mountainbikes, Lehrer, Betreuer - und mittendrin Werner Ottner. Als Organisator des Schwabenfinales im Mountainbike für Schulmannschaften versucht er, jedem Anliegen gerecht zu werden. So gelassen, wie es eben in diesen hektischen Minuten vor dem Start unter der warmen Mittagssonne möglich ist.
Mit dem Mikro in der einen und dem Handy in der anderen Hand probiert der Lehrer der Volksschule Germaringen, etwas Struktur in das ungeordnete Treiben zu bringen. Startlisten und Stoppuhren werden verteilt, Getränkekanister aufgebaut. Dann muss die Strecke noch mal abgefahren werden, weil jemand über Nacht die Markierungen weggerissen hatte. Natürlich kümmert sich auch darum der Chef persönlich. Wo bleiben die Nachzügler, die den Transfer über drei Kilometer vom Schulgelände Germaringen, wo zuvor der Geschicklichkeitswettbewerb war, noch nicht geschafft haben? Als auch diese eintrudeln und > in der Zwischenzeit noch ein paar Dutzend Fragen beantwortet hat, kann es tatsächlich losgehen.
Als Erstes dürfen die Zehn- und Elfjährigen auf die 2,6 Kilometer lange Runde. Tapfer kämpft sich Sina mit ihrem roten Shirt der Volksschule Germaringen über die Strecke. > sei das gewesen, erzählt sie hinterher und ist auf eine Sache besonders stolz: > Nur mit dem Schalten am steilen Schlussanstieg will es bei der Zehnjährigen nicht so recht klappen. Kein Problem für Sina: Wer sein Radl liebt, der schiebt - auch so kommt man ins Ziel.
Starke Neugablonzer
Inzwischen ist schon die mittlere Gruppe der Jahrgänge 1997/1998 bereit. Mit dabei auch drei Jungs der Gustav-Leutelt-Schule Neugablonz.
Von den 24 Kindern, die seit Beginn des Schuljahres einmal die Woche in der Mountainbikegruppe trainieren, haben sich acht einen Start beim Schwabenfinale zugetraut. > sei er schon, gibt Valentin Sirch (13) zu. Angesichts der starken Konkurrenz hat er sich für sein erstes Rennen bescheidene Ziele gesteckt: >, sagt er kurz vor dem Start über die fünf Kilometer. Gut gelungen, schließlich verfehlen die Neugablonzer am Ende unter zehn Teams als Vierter nur haarscharf die Medaillenränge.
Während nun diese Gruppe unter lauter Anfeuerung durch den Wald prescht, kann der Organisator kurz durchatmen - theoretisch. Denn schon kommt der nächste Schüler. > Weil sein Rad kaputt ist, muss er ein anderes nehmen und deshalb die Startnummer wechseln. Auch dieses Problem ist schnell gelöst. Dann bleibt tatsächlich mal Zeit für ein kurzes Schwätzchen und eine Anekdote. Während die 18 Germaringer Schüler sich über die Teilnahme bei ihrem ersten Rennen freuen, gibt es für die Westallgäuer Schulen nur eines: den Sieg. >, erzählt Ottner.
Mit teils rund 4000 Euro teuren Rädern sind die Lindenberger Sportler, die auch höherklassige Wettkämpfe bestreiten, unterwegs. Kein Wunder, dass die Siege in allen Klassen ins Westallgäu gehen. Doch auch die Lokalmatadoren halten sich wacker. Die fünf Jungs des Jakob-Brucker-Gymnasiums, unter ihnen die schon wettkampferprobten Johannes Zappe und Konstantin Ottner, werden Zweiter in der ältesten Klasse (7 km). >, sagt Ottners Sohn Konstantin (13) und fügt hinzu: >
>
Und wie fällt nun die Bilanz der Meisterschaftspremiere auf Germaringer Boden aus, Herr Ottner? >, sagt der Cheforganisator. Das größte Kompliment bekam er am Donnerstag im Schulhaus von ein paar Mädels. >, ließen sie ihn wissen.
später ging es hinüber zum Georgiberg, wo die Schüler mit ihren Mountainbikes durch den Wald brausten, um beim Schwabenfinale möglichst gute Zeiten für ihre Teams herauszuholen. Fotos: Mathias Wild
Zuerst war der Geschicklichkeitsparcours zu bewältigen