Die Sorgenfalten in Bernhard Hofmanns Gesicht werden immer größer: Am vergangen Samstag verlor des Trainers Mannschaft mit 18:22 bim KSV Taisersdorf und geriet somit in den Abstiegsstrudel. Mit einem Sieg wollte das Team um Philipp Heiß den Klassenerhalt so gut wie sicher machen. Doch wie so oft in der zweiten Hälfte der Saison verließ die Westendorfer das Glück. Steve Masuch konnte wegen eines grippalen Infekts nicht auf die Matte gehen und musste zu Hause im Bett bleiben. Dadurch standen die Vorzeichen natürlich um einiges schlechter.
Schon im ersten Kampf des Abends musste sich Tizian Reggel bis 55 Kilogramm Griechisch/Römisch geschlagen geben. Aufopferungsvoll kämpfte der 15-Jährige, doch letztendlich machte sich die Unerfahrenheit bemerkbar. Der Knackpunkt des Abends war dann die erste Saisonniederlage von Micheil Tsikovani. Er hatte mit Frank Höfler einen rund 20 kg schwereren Kontrahenten. Runde eins und zwei gewann der Grieche jeweils mit 1:0.
Unglaubliche Szenen
In Runde drei stand es fünf Sekunden vor dem Ende 1:1, Höfler führte jedoch aufgrund der letzten Wertung und Tsikovani musste noch Punkten.
Dann spielten sich unglaubliche Szenen ab: Der Westendorfer erkämpfte sich die Führung und in der Ecke des TSV brach schon der Jubel über den vermeintlichen 3:0-Sieg aus, doch Höfle konterte noch ein Mal, erzielte eine 2-Punktewertung und lag 3:2 in Führung, welche Tsikovani mit dem Schlussgong zum 3:3 ausglich. Doch die Runde ging an den Taisersdorfer, da er die höhere Wertung erzielt hatte. In Runde vier und fünf machte sich der gewaltige Gewichtsunterschied bemerkbar und "Tsiko" musste mit dem 2:3 seine erste Saisonniederlage hinnehmen, welche die Allgäuer sehr schmerzte: "Das war mit der entscheidende Kampf. Wenn du anstatt 3:0 am Ende 2:3 verlierst, ist das quasi ein Vierpunkte-Verlust", so Chefcoach Hofmann.

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Kurzfristig Hoffnung
Hinzu kam dann noch, dass die TSV-Truppe bis 60 kg unbesetzt war und Taisersdorf so kampflos punkten konnte. Bernd Nothelfer bekam es bis 96 kg Greco mit dem älteren der beiden Hölfer-Brüder zu tun. "Notze" machte einen starken Kampf, konnte eine Runde mitnehmen, aber mehr war leider nicht möglich (1:3). Im letzten Kampf vor der Pause brachte Max Goßner durch seinen Sieg noch ein Mal einen kleinen Funken Hoffnung in die Mannschaft. Doch der wurde durch die Niederlagen von Martin Heiß (0:3 gegen Voijtech Benedeck) und Frederik Wunderlich (0:4 gegen Mario Häuslebauer) schnell wieder ausgelöscht. Zwar siegten Shenol Ali Ahmed und Philipp Heiß deutlich durch einen Schultersieg und einem technisch überlegenen Punktsieg, doch brachte dies alles nichts mehr.
Stärken wiederfinden
Im letzten Kampf der Begegnung waren die Westendorfer so weit abgeschlagen, dass nicht einmal mehr die starke Leistung von Christian Stühle (3:1-Punktsieg) etwas brachte. Der Endstand lautete somit 22:18 für den KSV Taisersdorf. "Wir müssen einfach schauen, dass wir aus unserm Tief heraus kommen und zurück zu unseren Stärken finden. Momentan läuft einfach alles schief", so der frustrierte Cheftrainer. Am kommenden Samstag treten die Westendorfer Ringer wieder vor heimischen Publikum an. Zu Gast ist der KSV Schriesheim, gegen den man in der Vorrunde einen Überraschungssieg landen konnte. Anpfiff ist zur gewohnten Zeit um 19:30 Uhr.