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Trampolin - Abheben zum perfekten Sprung

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Trampolin - Abheben zum perfekten Sprung

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    Trampolin - Abheben zum perfekten Sprung
    Trampolin - Abheben zum perfekten Sprung Foto: Christoph Specht

    Wer den beiden Bundeskaderathleten der Trampolin-Abteilung des TV Immenstadt eine Weile beim Training zuschaut, ist von der Athletik und der Ausdrucksstärke ihrer Sprünge begeistert. Auch der Nachwuchs des Vereins blickt, wenn die Sportler nicht gerade selbst an der Reihe sind und ihr Können auf dem Gerät beweisen sollen, begeistert auf die Sprünge der größeren Teamkollegen.

    Um das Training der 15 Athleten dem jeweiligen Leistungsstand anzupassen, teilen Sonja Pfleiderer und ihr Mann Ernst ihre Schützlinge in zwei Gruppen auf. Während Ernst Pfleiderer sich um die Fortgeschrittenen kümmert, zeigt seine Frau den Kleineren geduldig die richtige Sprungtechnik. Bei Elementen wie dem Rückwärtssalto bedarf es sogar noch der Hilfestellung der Trainerin, bis die Kinder den Bewegungsablauf sicher verinnerlicht haben. "Vor allem die richtige Körperspannung fehlt den Kleinen anfangs meistens noch", erzählt die 46-Jährige, während sie das vor ihr aufgebaute Trampolin nicht aus den Augen verliert. "Noch mehr durchstrecken" und "die Schultern nach hinten drücken", fordert sie ihre Schützlinge auf. Technische Korrekturen werden schnell umgesetzt. "Ja, der wars jetzt, der Sprung war gut", lobt die sichtlich zufriedene Trainerin einen der Buben.

    Außer in den Ferien trainiert der Trampolin-Nachwuchs ganzjährig zwei- bis dreimal in der Woche. Wenn die Halle nicht geschlossen wäre, würden die Kinder auch in den Ferien kommen, verrät Sonja Pfleiderer. Selbst in heißen Sommertagen sind sie nicht zu bremsen und verpassen keine Trainingseinheit. Extra motivieren muss die 46-Jährige ihre Gruppe nicht. Um das Gruppengefühl zu stärken, geht sie aber schon mal zum Eisessen, und an Weihnachten steht beispielsweise ein Kegelausflug auf dem Programm.

    Während die Kaderathleten auch in den Ferien an ihrer Fitness arbeiten müssen, dürfen die Kleinen ihre Freizeit genießen. Obwohl es gerade für die Körperspannung effektive Übungen gibt, die man daheim ausführen könnte, gibt Sonja Pfleiderer ihren Schützlingen keine Hausaufgaben.

    Bevor sie allerdings aufs Trampolin dürfen, bildet ein gezieltes Aufwärmprogramm den Auftakt jeder Trainingseinheit. Durch Laufen, Dehnübungen und die Kräftigung der Rumpfmuskulatur bereiten sich die Kinder auf ihre großen Sprünge vor.

    Bevor es an die Technik geht, dürfen sie auf dem Trampolin erst einmal selbst ohne Vorgaben hüpfen, um ein Gefühl für das Gerät zu bekommen. Während bei den Anfängern noch das Einstudieren der Grundfertigkeiten an erster Stelle steht, wird später mehr und mehr Wert auf eine saubere Technik gelegt. Beim Einstudieren wird auch auf Hilfsmittel zurückgegriffen. Ein Mädchen springt den gebückten Salto mit einem Stab in der Hand. Dadurch wird erreicht, dass die Athletin ihre Schultern weiter nach oben hält, begründet Sonja Pfleiderer.

    "Um die Haltung und die Technik wirklich perfekt zu beherrschen, ist jahrelange Arbeit notwendig", erklärt die 46-Jährige und fügt hinzu, dass das Erlernen eines neuen Sprungs dagegen weit weniger schwer sei.

    Individuelle Kür

    Grundsätzlich gibt es für die Trainingsgruppe von Sonja Pfleiderer, deren Mitglieder zwischen 7 und 13 Jahre alt sind, zehn verschiedene Sprünge einzustudieren, die die Kinder für eine Wettkampfteilnahme beherrschen müssen. Die geforderten Pflichtübungen variieren dabei je nach Alter und Wettkampfart. Die Kür stimmt die Trainerin individuell auf das Können jedes einzelnen Kindes ab, was einen genauen Blick und viel Feingefühl bedarf.

    Wann ein Kind sich das erste Mal auf Wettkampfebene mit Gleichaltrigen messen darf, ist unterschiedlich. Um den Ehrgeiz der Kleinen ein wenig zu befriedigen, dürfen die meisten aber bereits nach dreimonatigem Training an vereinsinternen Wettkämpfen teilnehmen. Nach ein paar abschließenden Kraft- und Dehnübungen darf ein Spiel für die fleißigen Kids aber nicht fehlen. Denn für Sonja Pfleiderer ist es wichtig, dass ihre Schützlinge in erster Linie Spaß am Training haben sollen.

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