Langläufer Thomas Freimuth (30) ist seinem Ruf gerecht geworden. Beim legendären Vasalauf (in der Landessprache Vasaloppet) in Schweden war er bester deutscher Starter und bestätigte damit, bester Volksläufer in Deutschland zu sein. Freimuth läuft für das Team der Bahnhof-Apotheke Kempten und wohnt in Sonthofen. Er bewältigte die 90 Kilometer in klassischer Technik in 4:00,44 Stunden und belegte Rang 32 unter 17000 Startern. Auf den schwedischen Sieger Jörgen Brink hatte er knapp neun Minuten Rückstand.
Im Zielort Mora konnte es der 30-jährige Sportwissenschaftler gar nicht richtig glauben. Zwar hatte er sein Traumresultat - unter die besten Zehn zu laufen - nicht erreicht, aber es überquerte kein deutscher Langläufer vor ihm die Ziellinie. Für Freimuth ein Riesenerfolg. "Ich bin wirklich stolz, die 90 Kilometer so überstanden zu haben. Das war ganz schön hart", ist der Marathon-Spezialist froh über seine Leistung.
Dabei lief beim berühmten Volkslauf, der in Schweden traditionell immer am ersten März-Wochenende zwischen Sälen und Mora stattfindet, nicht alles glatt. Früh nach dem Start tauchten die ersten Probleme auf: Ein Konkurrent trat Freimuth auf den Stock, sodass der Teller und gute zehn Zentimeter am unteren Ende abbrachen.
Problem mit der Verpflegung
"Pech war, dass es genau an einer Stelle passierte, an der meine Betreuer nicht hinkamen. Dann musste ich einen Gang runterschalten und mich mit einem Stock durchkämpfen", sagt Freimuth. Sieben Kilometer lang hatte er nur einen Stock zur Verfügung - ein riesen Nachteil. Der Stockbruch war aber nicht das einzige Problem, das sich Freimuth im Land der Elche in den Weg stellte.
28 Kilometer vor dem Ziel war der ehemalige C-Kader-Athlet an seinem Limit angelangt. "Ich hatte das süße Verpflegungsgel satt. Aber darauf verzichten konnte ich nicht", schildert er sein Problem mit der Nahrungsaufnahme. Zwischendurch fiel der Wahl-Allgäuer aus Lindberg im Bayerischen Wald auf Rang 40 zurück. Aber er fing sich wieder. "Mit neuer Energie habe ich noch etwas aufgeholt.
Die ersten Drei sind ein hohes Tempo gelaufen und haben früh attackiert", sagt Freimuth. "Wenn du vorne dabei sein willst, muss alles stimmen", resümiert er. Mit seinem 32. Platz ist er dennoch vollauf zufrieden.
Doch Freimuth hat noch lange nicht genug. Am kommenden Wochenende findet im Engadin der nächste Marathon statt. Dort will Deutschlands bester Volksläufer wieder dabei sein.