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Skibergsteigen: Kompromiss an der Nagelfluhkette

Serienende

Skibergsteigen: Kompromiss an der Nagelfluhkette

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    Skibergsteigen: Kompromiss an der Nagelfluhkette
    Skibergsteigen: Kompromiss an der Nagelfluhkette Foto: Munkler

    Der Winter zieht sich unaufhaltsam in die Hochlagen zurück und somit rücken auch die Möglichkeiten für Skitouren im Allgäu nach oben.

    Grund genug, die Serie zum Thema Skibergsteigen umweltfreundlich, in der wir die gefundenen Lenkungen und Kompromisse im Allgäu vorstellen, für diesen Winter zum Abschluss zu bringen und im nächsten Winter fortzusetzen. Da um diese Jahreszeit die Überschreitung der Nagelfluhkette eine beliebte Tour ist und in dem Bereich auch viele Schneeschuhgeher unterwegs sind, befasst sich dieser Artikel mit den Bergen von Mittag bis Hochhädrich.

    Erarbeitet wurden die Regelungen auf drei Exkursionen, bei denen grundsätzlich festgestellt wurde, dass die gesamte Nagelfluhkette bei Wildtieren als Lebensraum und Bergsportlern als Zielgebiet gleichermaßen beliebt ist. Blickt man auf die neue Alpenvereins-Karte "Allgäuer Voralpen West", so erschrecken die vielen, großflächig rot-markierten Gebiete, welche Wald-Wild-Schongebiete und amtliche Sperrgebiete kennzeichnen.

    Um den Wildtieren jedoch ausreichend Rückzugs- und ungestörte Überwinterungsmöglichkeiten zu bieten, was es notwendig entsprechende Ruheräume auszuweisen. Die meisten betreffen den Wintersportler kaum. In den wenigen strittigen Fällen konnten sich die Bergsportler, die gegen eine Sperrung plädierten, nicht durchsetzen. Trotzdem bleiben ausreichend Touren- und Abfahrtsmöglichkeiten erhalten und der Klassiker Nagelfluh-Überschreitung kann problemlos wie gewohnt durchgeführt werden.

    Beginnt man im Westen, so wurde das erste Schongebiet relativ großflächig zwischen Falkenhütte und Seelealpe ausgewiesen und umfasst den gesamten Nordhang des Eineguntkopfes. Grund ist, dass dieser Bereich als Überwinterungsraum für Raufußhühner von großer Bedeutung ist. Der klassische Aufstieg über die Seelealpe tangiert zwar diese empfindlichen Gebiete, liegt aber außerhalb des Schongebietes.

    Das nächste von den Bergsteigern zu beachtende Wald-Wild-Schongebiet umfasst die gesamte Nordseite von Gündleskopf bis Sedererstuiben, umfasst die Sedererwände und die Hänge oberhalb von Ehrenschwang. Auch hier ist die Begründung von Seitender Naturkundler, dass es sich um wichtige Rückzugsräume für Wildtiere, insbesondere Raufußhühner handelt.

    Es wird den einen oder anderen Skibergsteiger berechtigt schmerzen, auf Pulverabfahrten vom Buralpkopf und vom Stuiben über den Leiterberg nach Ehrenschwang zu verzichten, insbesondere da der Vorschlag derBergsteiger nach einer differenzierteren Lösung in diesem Bereich keinen Anklang fand. Wie gut die Akzeptanz dieser Regelung zukünftig sein wird, wird sich weisen.

    Ein weiteres kleines Schongebiet befindet sich zwischen Alpe Gund und Alpe Mittelberg oberhalb des Steigbachtobels sowie eines am Schattenberg westlich des Skigebietes am Mittag. Beide nicht von großer Relevanz für die Wintersportler.

    Im Großen und Ganzen wurden also brauchbare Kompromisse an der Nagelfluhkette gefunden, auch wenn die Skibergsteiger wenige Male in den sauren Apfel des Verzichts beißen mussten. Für das Ziel einer nachhaltigen Naturerhaltung mag das aber akzeptabel sein.

    Fortsetzung im Winter 2014/15

    Wir setzen die Serie zu den Regelungen des Projektes "Skibergsteigen umweltfreundlich" im nächsten Winter fort. Dann können wir auch von den Anpassungen im Bereich Riedberger Horn - Blaicher Horn - Ochsenkopf berichten, die aufgrund der immer häufiger werdenden Schneeschuhwanderer notwendig werden.

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