Der Sportgemeinde (SG) Scheidegg droht laut ihrem Vorsitzenden Hans-Peter Deubel die Auflösung.
Sollte sich zu einer für 27. April anberaumten außerordentlichen Mitgliederversammlung kein Kandidat für das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden gefunden haben, steht der 150 Jahre alte Traditionsverein vor dem Aus und muss aufgelöst werden. Auch für das Amt des 3. Vorsitzenden werde händeringend ein Aspirant gesucht, verkündete Deubel auf der Jahreshauptversammlung. Die beiden bisherigen Mandatsträger, Monika Keck (2. Vorsitzende) und Reinhard Holderried (3. Vorsitzender) stellten sich nicht mehr zur Wiederwahl, wurden aber per Akklamation dazu bestimmt, bis zum Termin der außerordentlichen Mitgliederversammlung ihre Amtsgeschäfte weiterführen. Deubel hatte trotz intensiver Suche rechtzeitig zur Hauptversammlung keine Kandidaten präsentieren können und sich deshalb vorsorglich bei einer Rechtspflegerin des Amtsgerichts Kempten Rat geholt. 'Mit einer einzelnen Person an der Spitze ist der Verein juristisch nicht zu führen', so Deubels Fazit.
Um den fast 700 SG-Mitgliedern die beiden Ämter schmackhaft zu machen, hatte die Vorstandschaft zwischenzeitlich sogar die Einführung eines Sitzungsgeldes ins Auge gefasst, das aber nicht durch eine Beitragserhöhung finanziert werden sollte, so Deubel, der die unausweichlichen Konsequenzen einer Nichtbesetzung der Vorstandsämter klar herausstrich: 'Wenn wir das nicht hinkriegen, dann machen wir statt einer 150-Jahr-Feier eine Schließung.'
Der SG-Vorsitzende will in den kommenden Wochen aber weiterhin auf Kandidatensuche gehen und seine Werbetour quer durch alle Abteilungen nochmals intensivieren: 'Ich bin nicht bereit, die Vereinsfahne einzurollen.'