Überzeugender Auftritt der Judoka des TV Kempten 1856 bei der deutschen Meisterschaft (Ü30) der Männer und Frauen in Heilbronn. Sabine Stahl sicherte sich den Titel bis 70 Kilo. Wilfried Meis wurde Vizemeister bis 81 Kilo und Laida Stümpfle-Torna (bis 52 Kilo) sowie Robert Endras (bis 90 Kilo) belegten jeweils den dritten Platz. Über 400 Judokas waren am Start. Zahlreiche aktive und ehemaligen Bundesliga-Kämpfer sorgten dafür, dass Judo-Sport auf hohem Niveau geboten wurde.
Mit Haltegriff zum Sieg
Stahl (35) stand zum Auftakt in der Altersklasse F2 (35 bis 39 Jahre) Tanja Wegmann (Aschaffenburg-Damm) gegenüber. Mit einem Tani-otoshi (Talfallzug) konterte die Kemptnerin eine Wurfansatz ihrer Gegnerin und siegte dann mit der Haltegrifftechnik Yuko-shio-gatame. Im entscheidenden Kampf um den Titel trat sie gegen Melanie Wichert (Hackenheim) an. Die starke Rheinländerin führte bald mit einem halben Punkt. Stahl drehte das Blatt jedoch noch und holte sich mit einem Seoi-otoshi (Schulterzug) sowie einem anschließenden Haltegriff den Titel.
Durch Niederlage wachgerüttelt
Meis (66) stand in der Altersklasse M8 (65 bis 69 Jahre) zu Beginn gegen Janos Pipic (Augsburg) auf der Matte. Das Schwaben-Duell entschied der Allgäuer nach kurzer Zeit mit einem Te-gurma (Handrad) für sich. Im zweiten Kampf verlor er überraschend nach einem Konter gegen Harald Thoß (Jena). Wachgerüttelt durch die Niederlage warf er Hansjörg Buckenberger (Arnstadt) mit einem Seoi-otoshi (Schulterzug) auf den Rücken und wurde damit Vizemeister.
Stümpfle-Torna (41) trat in der Klasse F3 (40 bis 44 Jahre) an. Nach Niederlagen gegen Merima Toncic (Vellmar), Monika Schneglberger Hirten) und Karen Stolze (Köthen) gelang ihr im letzten Kampf gegen Elke Bennek (Oberhaid) die Wende. Mit einem O-uchi-gari (große Innensichel) bekam sie eine kleine Wertung, die sie bis zum Schluss hielt und somit in der Endabrechnung den dritten Platz belegte.
Endras (42) stand zu Beginn dem Herforder Stefan Struckmeier gegenüber. Nach ausgeglichenem Verlauf gelang dem TVK-Judoka in der letzten Minute ein Soto-maki-komi (Außendrehwurf). Aus dem folgenden Haltegriff konnte sich der Westfale nicht mehr befreien. Im Halbfinale hielt Endras gegen den Vize-Europameister Marcus Utzat aus Bremen bis zum Schluss ein Unentschieden. Der dann fällige Kampfrichterentscheid ging allerdings an den aktiveren Kämpfer aus der Hansestadt. In der Begegnung um Bronze siegte Endras schließlich gegen den Berliner Kontrahenten Stephan Steigmann.
Christoph Henze (31) hatte in der Kategorie M1 (30 bis 34 Jahre) bis 90 Kilo den Titelverteidiger Jan Metzger mit einem Harai-goshi (Hüftfegen) und einem Haltegriff am Rande einer Niederlage. Doch der Kampf ging nach einem Konter noch verloren. Henze hatte obendrein Lospech, bekam keine zweite Chance und schied aus.
Auch sein Bruder Matthias Henze (30) schied in der Kategorie M1 bis 81 Kilo nach zwei Niederlagen vorzeitig aus.