"Renn-Rakete" Richard Ringer hat beim 23. Silversterlauf in Kempten für ein sportliches Feuerwerk gesorgt: Der 21-Jährige vom VfB LC Friedrichshafen lief in 31:18 Minuten Streckenrekord auf dem 10-km-Rundkurs. Damit verbesserte der deutsche Juniorenmeister im Crosslauf seine eigene Bestmarke aus dem Vorjahr um 41 Sekunden und hatte eineinhalb Minuten Vorsprung auf den zweitplatzierten Christophe Chayriguet aus Kempten. Dritter wurde der 19-jährige Martin Sperlich, der mit Ringer am Leichtathletik-Stützpunkt in Friedrichshafen trainiert. Bei den Frauen war nach der Absage der erkrankten Spitzentriathletin Yvonne van Vlerken der Weg frei für die 28-jährige Sabine Oesterle (LAV Tübingen), die in 37:09 Minuten vor Anne Reischmann (Friedrichshafen, 37:24) und Lisa Reisinger (Hanau, 38:12) gewann.
"Das war der krönende Abschluss einer intensiven Trainingswoche und eines tollen Jahres", sagte Ringer. Auf der Bahn zählt er mit einer Bestzeit von 29:30 Minuten in Europa zu den besten U23-Läufern über 10000 Meter. Nur kurz nach dem Start hatte der BWL-Student noch einige Läufer vor sich, dann verschärfte er das Tempo unerbittlich und lag bereits nach der ersten von drei Runden souverän in Führung. Angefeuert wurde er von über 3000 Zuschauern entlang der Strecke mit Start und Ziel am Illerstadion "Die Kulisse hat mich richtig gepuscht", strahlte Ringer, dessen Rekordlauf mit 150 Euro belohnt wurde.
Brader auf Platz fünf
Mit vier Läufern unter den Top 15 stellte die Lauf-Armada des VfB LC Friedrichshafen die Allgäuer Konkurrenz in den Schatten. "Die sind so schnell, dass sie mit den anderen spielen können", sagte Triathlon-Profi Christian Brader (30) aus Memmingen, der Platz fünf belegte. Zwei Allgäuer Laufgrößen fehlten indes: Der sechsfache Silverstlauf-Sieger Helmut Schießl sowie sein Buchenberger Teamkollege Tobias Brack waren diesmal nicht mit von der Partie.
920 Teilnehmer hatten sich für den 10-km-Lauf angemeldet. Weitere 50 Starter verzeichneten die Organisatoren bei den Schülern, die eine Runde (3,3 km) liefen. Hier bewies Lukas Birk (12:34 Minuten) seine Vielseitigkeit: Der 14-jährige Sieger gehört zu den Schwimm-Talenten beim TV Kempten. Bei den Schülerinnen lief die 13-jährige Natalie Rauh (13:37) vom SSV Wildpoldsried am schnellsten.
Wie Sieger gefeiert wurden bei den "Kleinen" und "Großen" auch die Letzten des Feldes, die sich bei nasskaltem Wetter mit Temperaturen um die Null Grad ins Ziel kämpften -und einen Sieg über den inneren Schweinehund feierten.
"Alles hat reibungslos geklappt", freute sich Organisator Joachim Saukel (46) mit den 150 Helfern vom TV Jahn Kempten. Während die Veranstalter mit dem Abbau der Strecke begannen, drehte Renn-Rakete Ringer noch immer ein paar Runden. Diesmal in gemächlichem Tempo. Durch das sogenannte Auslaufen lockerte er seine Beinmuskulatur. Der junge Mann hat schließlich viel vor im neuen Jahr.
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