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"Klar werde ich den Sport vermissen"

Interview

"Klar werde ich den Sport vermissen"

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    "Klar werde ich den Sport vermissen"
    "Klar werde ich den Sport vermissen" Foto: olaf schulze

    Seine Art zu spielen und zu laufen, ist unverkennbar. Und er war im Bayernliga-Basketballteam des TV Memmingen fast immer der Treffsicherste. Jetzt hört Michael Seidel auf. Herr Seidel, das letzte Spiel Ihrer Laufbahn fiel aus, weil die dritte Mannschaft des FC Bayern München zu wenig Spieler organisieren konnte. Werden Ihnen die Blumen vom TV Memmingen noch nachgereicht? Michael Seidel: Ich glaube nicht, dass eine große Abschiedsparty geplant war. Außerdem wäre mir das auch gar nicht so recht gewesen. Ich gehe ja nicht ins Ausland, sondern bleibe hier in Memmingen. Ab und zu gehe ich sicher auch mal ins Training. Aber die Punktspiele kann ich mangels Zeit nicht mehr bestreiten.

    Weil Sie studieren werden?

    Michael Seidel: Ja. Ich werde berufsbegleitend ein Studium im Bereich Wirtschaftspsychologie absolvieren. Ich gehe davon aus, dass mich das sehr fordern wird. Das Studium dauert drei Jahre.

    Glauben Sie nicht, dass Sie dem TVM auch helfen könnten, wenn Sie nur die Heimspiele bestreiten würden?

    Michael Seidel: Nein. Ich denke, es wäre unfair, wenn ein anderer Spieler, der dauernd trainiert hat, wegen mir raus müsste. Außerdem brauche ich den Rhythmus mit Training und Spiel - wenn ich den nicht habe, dann treffe ich auch weniger.

    Schwingt ein bisschen Wehmut mit, wenn Sie daran denken, dass Sie künftig nicht mehr spielen werden?

    Michael Seidel: Klar werde ich den Sport Basketball vermissen. Das war eine tolle Zeit. Es hat riesigen Spaß gemacht, man hat viele Freunde kennengelernt. Aber jetzt bin ich 33 und denke, ich sollte mich neu orientieren. Ich freue mich sehr auf das, was jetzt kommt.

    Der Name Michael Seidel wird als der Inbegriff eines Korbjägers und mit großem Sport in und um Memmingen in Erinnerung bleiben. Führen Sie eigentlich eine Statistik?

    Michael Seidel: Neulich habe ich mit meiner Mutter darüber gesprochen und dann haben wir ein wenig gerechnet: Seit ich Basketball spiele, habe ich es pro Saison fast immer auf durchschnittlich 25 Körbe gebracht. Wenn ich alles hochrechne, dann wären das grob geschätzt zwischen 10000 und 11000 Punkte.

    Diese Saison waren Sie mit 480 Punkten zweitbester Korbjäger. Woran lag es, dass der TV Memmingen die Saison auf Rang sechs und nicht, wie eigentlich geplant, weiter vorne beendet hat?

    Michael Seidel: Wir hatten vom Papier her eine sehr starke Mannschaft. Aber leider waren wir ganz selten komplett. Die einen waren beruflich häufig unterwegs, andere haben sich während der Saison schwer verletzt. Insofern muss man sich sogar wundern, dass wir noch so eine passable Platzierung erreicht haben. Michael Denkinger

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