'Der Erfolg ist schwer messbar. Aber wenn man sieht, mit wie viel Freude und Begeisterung die Kinder dabei sind, ist für mich deren Motivation mein Erfolg', sagt Josef Melder. 25 Jahre leitete er die Fußballjugend des TSV Friesenried, nun zieht sich der Abteilungsleiter zurück.
Sein halbes Leben verbrachte der 50-Jährige mit Jugendfußball. 'Meine aktive Laufbahn musste ich nach einer Verletzung aufgeben. Aber ich war begeisterter Fußballer und wollte noch etwas machen', erzählt Melder. Dabei trat dann Albert Wölfle auf den Plan. Der war Jugendabteilungsleiter und spielte mit Melder zusammen beim TSV. Als Wölfle 1987 als Spielertrainer nach Baisweil wechselte, übernahm Melder dessen Posten. Bei der Arbeit sehen sie sich täglich, denn beide sind in der Verwaltungsgemeinschaft Eggenthal beschäftigt. Zudem trafen sie sich als Funktionäre 2006 bei der Gründung der JFG Mühlbachtal wieder, bei der sie noch immer im Vorstand sind.
Melder konzentrierte sich nach der aktiven Laufbahn auf die neue Arbeit für den TSV. 'Ich bin 40 Jahre im Verein und hatte viel Positives erlebt. Das wollte ich dem Verein zurückgeben.' Das tat er vor allem mit viel organisatorischer Arbeit, für die er 2007 ausgezeichnet wurde und für die er nächstes Jahr erneut geehrt werden soll: Rund 200 Stunden leistet er jährlich als Ehrenamtlicher. Zwischen sechs und acht Mannschaften von der G- bis zur A-Jugend sind zu betreuen und organisieren. Dazu kommen Fußballturniere, Feste und Feiern sowie die Hallenturniere.
Seit 2004 gibt es auch noch Mädchenfußball in Friesenried. Inzwischen sind auch einige Jugendspieler aus dem TSV hervorgegangen, die es bis in die Landesliga geschafft haben. 'Aber so lange Friesenried selbst hochklassig spielte, blieben die Jugendlichen bei uns. Doch momentan haben wir einen kleinen Durchhänger', meint Melder – der TSV spielt derzeit in der A-Klasse. Doch die Aufstiege 1991 in die Bezirksoberliga und noch einmal 1999 in die Bezirksliga waren etwas Besonderes: 'Da herrschte Euphorie im ganzen Dorf. Die hat auch die Jugendlichen mitgerissen', erinnert sich Melder. Und natürlich motivierte auch das 'Sommermärchen' 2006, als die WM in Deutschland stattfand. Damals gab es in Friesenried ein Fußballcamp und die Kinder waren mit einer 'Riesenbegeisterung' dabei.
Härten hat Melder in den 25 Jahren nicht kennengelernt: Prügelnde Eltern am Spielfeldrand hat er nicht gesehen, und einen Trainer musste er auch nie feuern. 'Wir waren froh, dass die Trainer da waren, und haben sie immer unterstützt. Bei der Suche war ich aber involviert und sprang auch mal selbst ein.'
Zudem bekam er von seiner Frau und seinen Kindern den Rücken frei gehalten: 'Sie haben mich mit Rat und Tat unterstützt und packten auch mit an.' Melder kann sich jetzt auf seine Rolle bei der JFG und vor allem als Zuschauer beim TSV konzentrieren, der mindestens den fünften Platz angepeilt hat. 'Noch fehlt die Kaltschnäuzigkeit', weiß Melder. Aber Hoffnung auf den Aufstieg hat er dennoch.