Sie hebt wieder ab. Lavinja Jürgens startet am Sonntag zu ihrer Medaillen-Mission nach Finnland. In Tampere findet in den Folgetagen die U20-Leichtathletik-Weltmeisterschaft statt – die 18-Jährige aus Rieder bei Rettenberg wird Freitag in die Hochsprung-Wettkämpfe einsteigen. „Ich freue mich auf diese WM und bin glücklich, dass ich das mit Team Deutschland erleben darf“, sagt Jürgens: „Im vergangenen Jahr habe ich erlebt, wie besonders es ist, ein Teil davon sein zu dürfen.“ Unvergessen bleibt ihr Gewinn der Bronzemedaille bei der U18-WM in Nairobi vor exakt einem Jahr. Mit 1,79 Metern hatte die Athletin vor einer tobenden Kulisse in der kenianischen Hauptstadt furios Edelmetall gewonnen. „Durch diese Erfahrung weiß ich ungefähr, was auf mich zukommt“, sagt die Oberallgäuerin: „Es werden in Finnland vermutlich weniger Zuschauer sein. Aber so kann mich darauf einstellen.“ Denn vieles wird heuer anders, als es bei ihrem Bronze-Coup vor zwölf Monaten war. Auftritt auf der Weltbühne Zuallererst startet Lavinja Jürgens erstmals auf der großen Weltbühne in der höheren Altersstufe, der U20. „Ich habe ein paar internationale Springerinnen in Mannheim gesehen – das ist eine andere Kategorie. Die sind über 1,83 gegangen als wäre es nichts“, erzählt der Teenager. Das Zeug dazu hat der blonde Lockenkopf allemal. Allein die Vorbereitung sei „etwas schleppend“ verlaufen, wie die zweifache deutsche U18-Meisterin erzählt. „Es ist in der elften Klasse manchmal schwer, den Nachmittagsunterricht mit der Trainingsgestaltung zu koordinieren“, sagt Jürgens: „Zusätzliche Einheiten konnte ich nur einschieben, wenn Klausuren ausgefallen sind. Das muss spontan passieren und ist nicht optimal.“ Und so hat sich die 18-jährige Leichtathletin nun für einen Weg entschieden, den sie lange vermeiden wollte: hin zur Spezialisierung. „Ich will mich noch nicht als reine Hochspringerin sehen, aber das hat sich so ergeben. Ich habe gespürt, dass ich diese Disziplin am besten aus dem Stegreif beherrsche. Und bei dem engen Zeitplan habe ich den Schwerpunkt auf den Hochsprung gelegt“, berichtet Jürgens. Zwar blieben Weit- und Dreisprung dabei naturgemäß etwas auf der Strecke – eine Verlagerung alleine aus Gründen der Ablenkung behält sie sich aber. Den Feinschliff in der heißen Phase vor der WM hat sie sich freilich im Hochsprung – mit Mutter Cora und mit Bundestrainer Jan-Gerrit Keil – geholt. Nicht selten war sie zuletzt unzufrieden mit der eigenen Performance.
Mehr über das Thema erfahren Sie in der Samstagsausgabe des Allgäuer Anzeigeblatts vom 07.07.2018. Die Allgäuer Zeitung und ihre Heimatzeitungen erhalten Sie in den jeweiligen AZ Service-Centern im Abonnement oder digital als e-Paper