Für die Jugendfußballer im Bezirk Bodensee herrscht derzeit noch Sommerpause. Hinter den Kulissen arbeiten Bezirks-Jugendleiter Gustav Ichters und sein Team derweil kräftig an der neuen Saison. Beim Staffeltag in Deuchelried wurden die letzten Weichen dafür gestellt.
827 Mannschaften, acht mehr als im Vorjahr, starten mit den Bezirksstaffeln am letzten Ferienwochenende (8./9. September) in die neue Saison. Der Rest beginnt eine Woche später. Die Vorrunde endet am 24. November. Mit den Bezirksstaffeln wird am 23./24. März die Rückrunde eingeläutet. Der Rest zieht nach Ostern nach. Das Ende der Saison bei den Bezirksstaffeln ist auf den 11./12. Mai terminiert; alle anderen beenden die Saison am 8./9. Juni. Beginn der Hallensaison 2012/13 ist der 10. November.
Weniger Mädchenteams
Zum ersten Mal rückläufig ist die Zahl der Mannschaften im Juniorinnen-Bereich. 95 Teams, immer noch eine stattliche Zahl, gehen an den Start, zwei weniger als im Vorjahr. Zehn mehr als in der Saison 2011/12, nämlich 732 Mannschaften, treten zu Beginn der neuen Saison bei den Junioren an.
Was ist neu in der kommenden Saison? Die neuen Werbegenehmigungskarten gelten jetzt unbefristet. Außerdem sind die Rückennummern 1 bis 99 zulässig. Aus einem Schiedsrichter-Ball heraus kann kein direktes Tor mehr erzielt werden. Neu ist auch der Hallenspieltag für Bambini und F-Junioren. Neben dem Pokal-Wettbewerb der A-Junioren und A-Juniorinnen, wird auch ein Pokal bei den B-Junioren ausgespielt. Allerdings fand dieses Vorhaben keine breite Mehrheit, wurde aber knapp bewilligt. Spieltag der Jugend bleibt weiterhin vorrangig der Samstag.
'Beängstigende Außmaße'
Sorge bereiten weiterhin die sinkenden Schiedsrichterzahlen. 'Der Rückgang nimmt mittlerweile beängstigende Ausmaße an', sagte Bezirksobmann Josef Ringer. Treffe der Nachwuchs einmal das leere Tor nicht, ringe das den Beteiligten allenfalls ein Schulterzucken ab, aber wehe, der Schiedsrichter leiste sich eine Fehlentscheidung, dazu noch spielentscheidend – ein Feuerwerk an Schimpfwörtern sei ihm nach Spielende garantiert. Es fehle an Respekt und Toleranz auf und neben dem Platz, mahnte Ringer.
In Zeiten des Internets sei nach Spielende hierbei noch lange nicht Schluss. Über Facebook oder Twitter hagele es weiter Beleidigungen. 'Es ist schon brutal, wie Trainer, Betreuer, Eltern und Großeltern mit den jungen Schiedsrichtern umgehen', meinte Ringer.
'Was soll ein Mann schaffen, was auf internationaler Bühne sechs Mann nicht hinbekommen, nämlich eine Partie fehlerfrei über die Runden zu bringen?' Sollte sich dieser Trend fortsetzen, würden die Schiedsrichterzahlen weiter in den Keller fahren, was Ringer auch mit Zahlen belegte. Mit den Aktiven zusammen seien im Bezirk Bodensee über 10 000 Spiele in einer Saison mit Schiedsrichtern zu besetzen. Dafür stehen aktuell 529 Schiedsrichter zur Verfügung. Mehr als 200 Schiedsrichter hat der Bezirk in den vergangenen drei Jahren verloren, allein 57 in der vergangenen Saison.
In der neuen Saison könne es sein, dass das eine oder andere Spiel nicht besetzt werden kann. Ringer wies die Vereine darauf hin, dass der Heimatverein in diesem Fall verpflichtet ist, einen Schiri zu stellen, ob mit oder ohne Ausbildung – wenn nicht, droht Strafe.
Nach den Aktiven hält der elektronische Spielbericht auch im Juniorenbereich Einzug. Einen Probelauf wird es ab der Rückrunde 2012/13 geben. Endgültiger Start ist ab dem Spieljahr 2013/14.