Kommentar zum FC Memmingen von Thomas Weiß: Beim Fußball-Club Memmingen passiert derzeit Bemerkenswertes. Trainer Esad Kahric steht mit seiner Mannschaft an der Tabellenspitze der Bayernliga. 20 Punkte nach den ersten neun Spielen, das gabs beim traditionsreichen FCM laut seinem Spielleiter und "wandelnden Lexikon" Walter Liepert bislang noch nie. Selbst als es noch zwei Punkte für einen Sieg gab, stand der FCM nie so glänzend da wie jetzt.
Fast scheint es, als seien die Memminger selbst etwas überrascht von dieser Welle des Erfolgs. Das Team, das sich im Grunde aus einem 84er- und einem 88er-Jahrgang zusammensetzt, stellt die nahezu perfekte Mischung zwischen Erfahrung und jugendlichem Leichtsinn. Das Spitzenspiel gegen Weiden hat eines deutlich gezeigt: Auch wenn der Gegner über bessere Einzelspieler verfügt, Memmingen hat das stärkere Kollektiv.
Verständlich, dass einige Memminger Fans und Verantwortliche nun träumen. Träumen vom Aufstieg in die Regionalliga. Doch bis dahin ist es ein weiter Weg. Sollte der FCM auch zur Winterpause noch ganz oben stehen, wird die Vereinsführung nicht umhin kommen, das Saisonziel "Unter die Top 5" zu korrigieren.
Doch jetzt schon die Meisterschaft auszurufen, birgt eine ganz große Gefahr: dass die jungen Spieler Druck verspüren und ihre Unbekümmertheit von heute auf morgen weg sein könnte. Das aber wäre jammerschade.