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Vier Kemptener Fußballer an Schweinegrippe erkrankt

Kempten

Vier Kemptener Fußballer an Schweinegrippe erkrankt

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    Vier Kemptener Fußballer an Schweinegrippe erkrankt
    Vier Kemptener Fußballer an Schweinegrippe erkrankt Foto: Hermann Ernst

    Die jungen Kerle, die sich gestern Nachmittag am idyllisch gelegenen Fußballplatz des SV Heiligkreuz vergnügt die Bälle hin- und herspielten, ahnen nichts. 'Die Jugend trainiert normal weiter', sagt Jürgen Hundbiss, der beim Verein im Kemptener Norden etwa 450 Fußballer unter sich hat. So richtig wohl fühlt sich der Abteilungsleiter allerdings nicht bei all dem, was seit Montag passiert ist. Die Schweinegrippe hat vier seiner Spieler heimgesucht. 'Erst klagte nur einer über grippeähnliche Symptome', erzählt Trainer Ludwig Geiger. Doch weil am Sonntagabend alle im Verein den 5:2-Erfolg über den TSV Kimratshofen und damit den Sprung an die Tabellenspitze der Kreisklasse Oberallgäu feierten, wurde dem kranken Kameraden keine allzu große Aufmerksamkeit geschenkt. Seit Dienstag steht allerdings fest, dass sich dieser Akteur mit der neuen Grippe infiziert hat. Bluttests beim Arzt hätten ein eindeutiges Ergebnis gebracht. Nach einer sofort verschickten Rundmail der Klubführung haben sich bis gestern Nachmittag weitere drei Spieler gemeldet, die von ihrem Arzt den unerfreulichen Befund erhielten. Nach Rücksprache mit dem Bayerischen Fußball-Verband sagte der SV Heiligkreuz die Spiele der ersten und zweiten Mannschaft für das kommende Wochenende vorsorglich ab. Auch der Trainingsbetrieb der Senioren ruht komplett. Per Rundruf wurden auch die Spieler der beiden gegnerischen Mannschaften vom letzten Wochenende informiert. 'Wir wollen natürlich keine Panik verbreiten', sagt Tudor Chioar, beim BFV für den Spielbetrieb zuständig, 'aber es ist unsere Pflicht, eine Ausbreitung zu vermeiden.' In Oberfranken und Oberbayern habe es bereits Absagen wegen der Schweinegrippe gegeben, im Bezirk Schwaben ist es der erste Fall. In Heiligkreuz rätseln alle, wer wo und wie den Virus als Erstes aufgeschnappt hat. 'Im Urlaub war keiner der Spieler', sagt Trainer Geiger. Auch Dr. Claudio Kupfahl, Facharzt für Mikrobiologie und Infektionskrankheiten am Gesundheitsamt Kempten-Oberallgäu, hat noch keine näheren Erkenntnisse. Nach der Befragung einiger Heiligkreuzer Spieler könne er aber auch nicht ausschließen, dass sich einer oder mehrere Infizierte beim Besuch der Allgäuer Festwoche, dem am Sonntag zu Ende gegangenen Volksfest in Kempten, angesteckt haben. In Kupfahls Zuständigkeitsgebiet seien derzeit über 20 Fälle von Schweinegrippe registriert, 'darunter mehrheitlich Urlaubsrückkehrer – aber eben auch Festwochenbesucher'. Trainer Geiger bangt: 'Hoffentlich werden es nicht noch mehr. Schließlich haben wir bei der Hitze am Sonntag alle aus den Trinkflaschen am Spielfeldrand getrunken.' Eine weitere Ansteckungsgefahr, beruhigt der Abteilungsleiter, sei minimiert worden. 'Die Infizierten sind weggesperrt – und alle anderen potenziellen Virenträger wissen, welche Hygieneregeln sie zu beachten haben.' Dr. Kupfahl hat außerdem die Spieler telefonisch beraten, die Säuglinge, Kleinkinder oder eine schwangere Frau zu Hause haben. Gestern Abend berichtete Abteilungsleiter Hundbiss dann von einem fünften Vereinsmitglied, das sich beim gemeinsamen Grillen mit einem der Spieler angesteckt habe. Noch werden einige Tage vergehen, bis man sich beim SV Heiligkreuz wieder auf den Fußball konzentriert.

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