Auf heitere Weise feierten der TSV Stötten und die Dorfgemeinschaft das 90-jährige Bestehen des Vereins. Die reicht von der Gründung 1922 mit sieben Mitgliedern über die schweren Zeiten der Inflation, des Dritten Reiches, des Krieges und der aktiven, segensreichen Aufbauarbeit nach dem Kriege bis heute zu einem zeitgemäßen Verein mit 960 Mitgliedern, 13 Abteilungen und modernen Sportanlagen.
Im kleinen Zelt auf der Erna-Paul-Sportanlage wurden beim Nostalgie-Treff Erinnerungen ausgetauscht, Bilder gezeigt und die aktuelle Entwicklung des Fußballs erörtert. Für den Tag darauf hatte die Fußball-Abteilung ein Kleinfeld-Turnier für die Jungen organisiert. 17 Mannschaften kämpften beim Helmut-Nase-Gedenkturnier um den Sieg. Es gewannen in ihren Klassen die Teilnehmer aus Stötten, Bad Heilbrunn, Pfronten und Roßhaupten.
An dem von der Musikkapelle begleiteten Festabend hatten die Vereine der Kommune gemeinsam ein Geschenk überreicht. Sie zogen mit einem Leiterwägelchen, geschmückt mit einer alten Siegerurkunde aus 1927, ein. Schützenchef Richard Sirch und Trchtenvereinsvorsitzender Josef Hengge überreichten dessen Ladung: ein Sortiment erstklassiger Sportbälle. Die Versammlung, allen voran Vorsitzender Jürgen Osterried, war begeistert.
Nobel war auch die Spende, die Karl Burkhart vom Patenverein TSV Marktoberdorf überreichte.
Schriftführer Manfred B. Müller ließ in einer Kurzfassung die bewegten Jahre Revue passieren. Jugendwart Erwin Osterried erheiterte die Anwesenden mit humorvollen Anekdoten aus der Vergangenheit.
Dank für ehrenamtliche Arbeit
Die Ehrungen von BLSV, Verbänden und Verein kommentierte kenntnisreich und humorig der Zweite Vorsitzende Gisbert Bottner. Es sei ein Segen für den Verein, dass sich immer wieder Frauen und Männer bereitfinden, selbstlos für die Gemeinschaft zu arbeiten.
Als Beispiele nannte er Michael Weber, über 30 Jahre Fahnenjunker und in der Fußball-Abteilung aktiv, Gebhard Möst, im selben Zeitraum Hauptkassier, Rita Kämpf von der Ski-Abteilung bis hin zu den zwei neuen Ehren-Mitgliedern Franz Kämpf und Andreas Settele.
Höhepunkt war die Platzweihe. Pfarrer Wolfgang Schilling zelebrierte eine bewegende und heitere Sportlermesse. Eine große Anzahl von Mitgliedern und Bürgern zog im Anschluss zum neuen Platz und folgte der Segnung.
Viele ziehen an einem Strang
Bürgermeister Joachim Ernst und Vorsitzender Osterried berichteten von den Schwierigkeiten des Kaufes, der Sanierung des moorigen Bodens, des Baues und der Versorgung des Platzes. Gemeinde, Verein und verschiedene Grundstücksbesitzer zogen letztendlich alle am selben Strang.
Viele Firmen und vor allem die Fußball-Abteilung haben kostengünstig gearbeitet. Es gab und gibt dafür Zuschüsse von öffentlicher Seite und von Verbänden. Besonders wichtig war das Ergebnis einer Sammlung bei den Bürgern, die 14.000 Euro erbrachte. Einzelspenden gab es unter anderem vom Gewerbeverband Stötten (5.000 Euro) und der Sparkasse (1.000). Trotz des Kraftakts seien die Finanzen des Vereines einwandfrei.
Bei einem Spaß- und Spielrunden-Wettbewerb meisterten 31 Vierer-Mannschaften zehn Stationen mit lustigen Sport- und Geschicklichkeitsübungen. Sieger wurden die Vier, die unter dem Vereinsnamen TSV antraten.