Fußball: Trainer Sepp Sichler achtet bei den C-Junioren des 1. FC Sonthofen darauf, dass seine Schützlinge Spaß haben

1. Juni 2011 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
etienne le maire

Spielformen wie bei den Großen - Auch an der Kräftigung der Muskulatur wird gearbeitet

Ein reines spielerisches Training reicht bei den C-Junioren-Fußballern nicht mehr aus, betont Sepp Sichler, der beim 1. FC Sonthofen die C-Jugend betreut. Vor allem das richtige Zweikampfverhalten gewinnt im oberen Jugendbereich immer mehr an Bedeutung, erklärt der Coach. "Das Spiel ist wesentlich körperbetonter", sagt der 47-Jährige.

Daran mussten sich seine Bezirksoberliga-Kicker zu Saisonbeginn erst gewöhnen, erinnert sich der Trainer. Denn bereits in diesem Alter hatte es der 1. FC Sonthofen teilweise mit Gegenspielern in der Größe von 1,80 Metern zu tun. Um effektiv dagegenhalten zu können, kommt es auf mehrere Faktoren an. Ab der C-Jugend wird bei den Nachwuchskickern gezielt an der Kräftigung der Muskulatur gearbeitet. "Rücken-, Bauch- Rumpf- und Oberschenkel-Muskulatur sind für Fußballer am wichtigsten", erklärt Sichler. Zwar trainiert er mit seinen Jungs noch nicht an speziellen Fitnessgeräten, aber anhand gezielter Übungen lässt sich mit Hilfe des eigenen Körpergewichts bereits einiges erreichen. Ausdauer und Schnelligkeit sind für die fußballerische Entwicklung der Junioren ebenfalls wichtig.

Neben dem Sprinttraining baut Sichler für die Kicker hin und wieder einen Parcours auf, in dem es gezielt darum geht, die Schnelligkeit nicht nur ohne, sondern auch mit Ball zu verbessern. Gerade darauf, das meiste im anderthalb bis zweistündigen Training mit Ball zu machen, legt der 47-Jährige besonders großen Wert. "Wir Trainer sind gefordert, den richtigen Mittelweg zwischen der Übermittlung von Wissen und dem nötigen Spaß am Training zu finden", beschreibt er seine Philosophie.

Das Aufwärmprogramm seiner C-Junioren ist eine Mischung aus Koordination, Ballarbeit und Laufschule. Wie man es aus von Fernsehbildern aus dem Training von Bundesligisten kennt, laufen die Nachwuchskicker des 1. FC Sonthofen in Zweierreihen mit Tippelschritten über den Rasen. "Es ist wichtig, dass die Jungs lernen, nicht auf den Sohlen, sondern auf den Ballen zu laufen", erklärt Sichler.

Passspiel und Übungen, in denen die Buben lernen sich frei zu laufen, gehören zum Techniktraining. Der Hauptteil der Übungseinheit besteht aber aus Spielformen. Vom 3:3 über Über- und Unterzahlspiel führt Sichler seine Spieler nach und nach in die Feinheiten des Fußballs ein und steigt im taktischen Bereich immer tiefer ein. "Umso höher es rauf geht, umso mehr Taktik wird auf der Tafel erklärt", sagt Sichler. Schließlich sollen die Spieler, wenn sie auf dem Platz stehen, nicht nur wissen, wann der ideale Zeitpunkt ist, um den Gegner zu attackieren, sondern auch ein Spiel verlagern können oder ein Gegenmittel finden, um eine Abwehr auszuhebeln.

Dafür ist das Spielverständnis, das die Jugendspieler mit der Zeit entwickeln, ebenfalls entscheidend. Selbst wenn Sichler mit seiner Mannschaft ein komplexes Trainingsprogramm macht, achtet er darauf, seine Junioren nicht zu überfordern. "Zu viel darf man auch nicht machen", weiß der Coach. Dass der Nachwuchs mit Begeisterung am Ball ist, zeigt sich an der Trainingsbeteiligung, die einhundert Prozent liegt. "Die Einstellung meiner Jungs ist top", lobt der 47-Jährige. Als Belohnung dienen gemeinsame Unternehmungen, wie Turniere oder eine winterliche Rodelpartie.

Fangtechnik im Vordergrund

Schon ab der D-Jugend arbeitet der 1. FC Sonthofen im Nachwuchsbereich mit speziellem Torwarttraining. Obwohl der Ablauf dabei im Großen und Ganzen schon dem der Senioren entspricht, stehen zunächst noch die Fangtechniken im Vordergrund, erklärt Bernhard Steiger.

Die Torwarttrainer sind ebenfalls gefordert, den jungen Keepern ein wettkampfgerechtes Training mit Spaßfaktor zu bieten. "Die Motivation ist dabei ganz entscheidend", betont Steiger.

Deshalb lobt der 64-Jährige seine Schützlinge immer wieder. Hinzu komme, dass gerade Keeper im mentalen Bereich gestärkt werden sollten.