Fußball-Bundesligist TSG Hoffenheim hat das Testspiel beim Verbandsligisten FC Wangen mit 7:0 gewonnen. Dass aus dem Fußballfest kein Schützenfest wurde, dazu trugen die Verbandsligafußballer maßgeblich bei. Der FC Wangen wehrte sich tapfer.
Das Warten hat sich gelohnt. Seit fast drei Jahren läuft die Kooperation zwischen dem Bundesligisten TSG Hoffenheim und dem FC Wangen. Jetzt machte der TSG-Mannschaftsbus mit dem Slogan 'Hier kommt die Zukunft' Halt vor dem Allgäu-Stadion. 'Wir sind stolz einen so attraktiven Partner wie die TSG Hoffenheim gewonnen zu haben.' Dieser Satz stammt von Ralf Landenberger, Leiter für die Nachwuchsförderung beim FC Wangen und zuständig für die Jugendkooperation mit Hoffenheim. Eingefädelt wurde der Deal im Januar 2010 für zunächst drei Jahre, mit dem Ziel, leistungssportliche Strukturen zu schaffen und Talente zu sichten.
Nachdem der Bundesligist in der vergangenen Woche sein Trainingslager in Füssen aufgeschlagen hatte, war es Zeit seinem Kooperationspartner vor der Heimreise einen Besuch abzustatten. Der neue FC-Geschäftsführer Clemens Riedesser zeigte sich sichtlich zufrieden. 'Es ist ein Segen und Glücksfall, nicht nur für den FC Wangen, sondern für die ganze Region, so einen Partner zu haben. Es bietet jungen Talenten eine Plattform zwischen Amateur- und Profifußball.'
Einziger Wermutstropfen war der spärliche Zuschauerzuspruch. Nur knapp 1000 Interessierte fanden den Weg ins Stadion. Sie brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen. Die Profis zeigten sich volksnah, verfolgten das Spiel teilweise zwischen den Zuschauern. Auch Trainer Markus Babbel hatte keine Berührungsängste, stand nach dem Spiel Rede und Antwort.
Nach drei Minuten 2:0
Die erste Minute der Spielzeit war noch nicht beendet, da versenkte Ryan Babel die Kugel zum ersten Mal im Tor. Als Jannik Vestergaard drei Minuten später auf 2:0 für die TSG erhöhte, ahnte man Schlimmes. Doch was danach folgte war viel Leerlauf. Den Profis steckte das harte Trainingslager in den Knochen. 'Die Jungs waren heute nicht frisch genug, haben eine Woche gut gearbeitet,' so Markus Babbel nach dem Spiel. Geleitet wurde die Partie von Bundesligaschiri Robert Hartmann aus Wangen. Der zeigte sich menschlich, unterbrach nach gut 30 Minuten das Spiel, damit die Spieler auf dem Platz ihren Wasservorrat wieder auffüllen konnten.
Welche Schlüsse ziehen die beiden Trainer für ihre Mannschaften? 'Der Sieg für die TSG Hoffenheim geht absolut in Ordnung', sagt FC-Coach Jürgen Kopfsguter mit einem verschmitzten Lächeln. Seine Mannschaft habe sich gut verkauft gegen den Bundesligisten. Sein Fazit mit Aussicht auf die neue Saison: 'Wir haben 18 bis 20 gleichwertige Spieler, das müsste reichen, um sich am Ende der Saison zwischen Platz drei und sechs wiederzufinden.' In etwas größeren Dimensionen denkt man da bei der TSG Hoffenheim. 'Langfristig muss es unser Ziel sein, auf europäischer Ebene mitzuspielen', gibt sich Babbel optimistisch.
FC Wangen - TSG 1899 Hoffenheim 0:7 (0:4). Tore: 0:1 Ryan Babel (1.), 0:2 Jannik Vestergaard, 0:3 Takashi Usami (33.), 0:4 Kevin Volland (43.), 0:5 Michael Gregoritsch (62.), 0:6 Ahmed Sassi (68.), 0:7 Sebastian Rudy (79.)
FC Wangen: Schmähl, Giraud, Schuwerk, Müller, Mähr, Wellmann, Boenke, Karrer, Hengge, Housein, Perlas, Aktas, Jann, Osuji, Nikolaidis, Yila Boa, Feyer, Bentele. TSG Hoffenheim: Casteels, Thesker, Vukcevic, Babel, Kaiser, Wieser, Vestergaard, Volland, Usami, Schröck, Grahl, Beck, Compper, Rudy, Williams, Sassi, Gregoritsch.