Es war nicht das Jahr des Tommy Kunert: Auf Platz sechs bei der Europameisterschaft ließ der Memminger Langbahn-Seitenwagen-Pilot am Wochenende ein dritter Platz bei der deutschen Meisterschaft in Haunstetten folgen. Dabei war der neunfache Europameister und zehnfache Deutsche Meister lange Zeit auf Titelkurs. Trotz Startproblemen gewann Kunert mit Beifahrer Markus Eibl aus Bad Aibling die drei Vorläufe. Im ersten Vorlauf zogen sie spektakulär auf der Außenbahn vorbei. Im zweiten gelang der Sieg auf den letzten Metern im Zweikampf gegen Marco Hundsrucker/Nicole Balz. Neun Punkte und damit eine maximale Ausbeute hatten die beiden nach den Vorläufen. Alles sah nach einer Entscheidung im Finale zwischen Kunert/Eibl und Stefan Brandhofer/Daniel Eibl aus, die ebenfalls ohne Punktverlust blieben.
Doch das Halbfinale brachte die Wende. Kunert startete schwach und hatte zunächst die Rote Laterne inne. In der zweiten Kurve griff der 43-Jährige an, wobei das Gespann vor ihm in die Bande krachte. Kunert wurde von Schiedsrichter Max Saliger als Abbruchverursacher ausgemacht und disqualifiziert. 'Eine absolute Fehlentscheidung. Wir waren über einen Meter auseinander', so Kunert. Selbst die Gestürzten setzten sich für ihn ein: 'Es war unser Fehler. Kunert hat uns nicht touchiert.' Zwar schaffte Kunert noch die Finalteilnahme, aber die Punkte waren verloren. Er startete deshalb von einer schlechten Position und wurde nur Dritter. Auf diesem Rang war er am Ende auch in der Gesamtwertung. Meister wurden die Lokalmatadoren Brandhofer/Daniel Eibl. 'Es ist sehr schade, wenn eine solche Entscheidung über Sieg und Niederlage ausschlag gibt', wetterte Kunert.
'Aber es war auch nicht unser Tag. Die Starts waren nicht sehr berauschend. Und Brandhofer hat sich den Sieg verdient', meint Kunert weiter.
Neue Motivation
Dennoch nagt das titellose Jahr an ihm, schließlich schlug er die gesamte Konkurrenz bei anderen Rennen. Doch das gibt ihm auch Motivation: 'Wir haben uns jetzt entschieden, nächstes Jahr noch einmal anzugreifen. Dann machen wir alles richtig', erklärt Kunert. Zuvor bestreitet er noch ein Rennen in der Türkei: Dort will er bei dem neuen Extrem-Endurorennen 'Red Bull Sea to Sky' teilnehmen.