Fast ein Jahr musste Thomas Rathgeber (26) pausieren. Der Fußball-Profi aus Kempten, der für den Drittligisten Kickers Offenbach spielt, hatte einen Knorpelschaden, der eine Operation und viele Reha-Maßnahmen nach sich zog. Das kostete den Allgäuer knapp ein Jahr seiner Karriere und viel Geduld. Es hat sich gelohnt. Die ambitionierten Südhessen können im Kampf um den Aufstieg wieder auf ihren Torjäger zurückgreifen. In den ersten drei Spielen nach der Pause wurde Rathgeber jeweils eingewechselt. Vor einer guten Woche war er trotz kurzer Spielzeit vom Fachmagazin 'kicker' in die Elf des Tages gewählt worden und erzielte einen Treffer. Nun war Rathgeber am vergangenen Wochenende im Spitzenspiel beim VfR Aalen in der zweiten Halbzeit eingewechselt worden, Torschütze des einzigen Treffers der Hessen bei der 1:2-Niederlage und vom 'kicker' als einziger Lichtblick in der Offenbacher Mannschaft ausgemacht worden.
Sie waren zehneinhalb Monate verletzt gewesen. Was haben Sie gemacht, dass Sie sofort wieder Fuß in der Mannschaft gefasst haben?
Rathgeber: Ich habe in der Reha gut gearbeitet und Trainer Arie van Lent hat mir viel Zeit gegeben und lange gewartet, bis er mich wieder eingesetzt hat. Wir wollten nichts überstürzen. Das war so mit dem Trainer abgesprochen und das war mir auch ganz recht so. Ich sollte langsam an die Mannschaft herangeführt werden und mich so an die Belastungen gewöhnen.
Sind Sie schon wieder ganz der Alte?
Rathgeber: Ein bisschen was fehlt schon noch. Die Automation in den Bewegungsabläufen ist in den letzten vier Wochen wieder gekommen und damit stimmen auch die Laufwege wieder besser.
In Offenbach gibt man sich wohl nicht damit zufrieden, in der dritten Liga zu spielen. Die Mannschaft ist aber wegen ihrer Auswärtsschwäche drauf und dran, den Aufstieg erneut zu verspielen. Woran liegt diese Schwäche?
Rathgeber: Wir spielen auswärts oft nicht mutig genug. Es sind nur Kleinigkeiten, aber die summieren sich. Aber es bringt jetzt nichts darüber nachzudenken, wo wir am Ende der Saison stehen. Wir müssen von Spiel zu Spiel schauen. Wir haben jetzt zwei Heimspiele in Folge. Danach wird die Situation klarer. Das Ziel Aufstieg wird nicht ausgegeben.
Ende der Saison läuft Ihr Vertrag in Offenbach aus. Wie geht es weiter?
Rathgeber: Ich will erst mal fit werden, dann sehe ich schon. Ich lasse das auf mich zukommen. Momentan konzentriere ich mich nicht darauf, was nächste Saison ist oder sein kann. Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht.