Vorstand, sportliche Leitung und der Trainerstab des FC Memmingen tagten am Donnerstagabend hinter verschlossener Türe im Nebenzimmer der Vereinsgaststätte. Wer dahinter eine Krisensitzung vermutet, weil es momentan in der Fußball-Regionalliga nicht rund läuft, der liegt aber völlig falsch. 'Es ging um die Ausrichtung für die nächsten Jahre', verrät der sportliche Leiter Jürgen Wassermann. Darum, wie der eingeschlagene Weg mit der eigenen Nachwuchsarbeit noch konsequenter gegangen werden kann, die Strukturen auch in der Jugend – mit den vorhandenen Mitteln – noch professioneller gestaltet werden können. Wie der Vorsitzende Armin Buchmann anklingen lässt, will der Verein lieber dafür Geld in die Hand nehmen, bevor irgendein alternder Ex-Profi für die erste Mannschaft verpflichtet wird. Auch die aktuelle Durstrecke ändert nichts am langfristigen Konzept. 'Wir haben keine Krise. Wir haben das Problem, dass die Ergebnisse nicht passen', ist Wassermann nach wie vor guter Dinge. Eine Phase, durch die man eben durchmüsse. Was den sportlichen Leiter beruhigt, ist die Tatsache, dass die Mannschaft gut spielt und 'sich endlich auch einen Sieg verdient hätte'. Wie sich ein 'Dreier' anfühlt, haben die Memminger in ersten sechs Spielen freilich noch nicht erfahren dürfen. Abgesehen von den Ergebnissen ist Wassermann zufrieden, wie sich die Mannschaft entwickelt. Die neuformierte Abwehr habe sich gut geschlagen, stecke aber noch in einem Lernprozess. In der Offensive schmerzt, dass Candy Decker bislang nur fallweise zum Einsatz kommen konnte. 'Er ist ein herausragender Regionalliga-Stürmer, der nicht zu ersetzen ist', sagt Wassermann über den erst 22-jährigen, ohne anderen nahe treten zu wollen. Seine Rechnung: Wenn Decker wieder voll belastbar ist, kommt auch wieder mehr von dessen Sturmpartner Andreas Hindelang. Denn Hindelang allein gegen die gegnerische Abwehrkette 'geht halt auch nicht'. Und wenn es am Sonntag (14 Uhr) im Heimspiel gegen Wormatia Worms wieder nicht mit einem Sieg klappt? 'Dann passiert gar nichts', stellt Wassermann klar. Dann wird beim FC Memmingen das Spiel analysiert, über Fehler gesprochen und weiter gearbeitet.
FC Memmingen