Sie wollen da weiter machen, wo sie vergangene Saison aufgehört haben: Die Badminton-Spieler des SV ESK Kempten feierten im März ihren zweiten Aufstieg in Folge und glauben nun auch in der Bezirksliga an ihre Chance, ganz vorne mitspielen zu können. Zum Auftakt am Sonntag ab 10 Uhr (Sportpark Waltenhofen) wartet gleich das Derby gegen die neue Spielgemeinschaft (SG) des TSV Dietmannsried/TV Kempten 1856. Die SG, auf Umwegen ebenfalls aufgestiegen, will den favorisierten SV ESK gleich einmal kräftig ärgern.
"Mein Ziel wäre ein Unentschieden", sagt Johannes Breitfeld (37) von der Spielgemeinschaft, revidiert dann aber gleich: "Nein, natürlich wollen wir gewinnen." Ganz einfach wird es für die SG nicht, darf man da wohl heraushören. Der SV ESK stieg als ungeschlagener Meister in die Bezirksliga auf. Dietmannsried, damals noch unter dem Dach des Stammvereins TSV angetreten, wurde nur Vierter. "Wir sind am grünen Tisch aufgestiegen, weil einige Teams zurückgezogen haben", erklärt Breitfeld. Die Kemptener Konkurrenz, die im Sportpark in Waltenhofen ihre Heimat gefunden hat, sei dagegen "völlig verdient" eine Klasse höher.
Das sieht auch Elmar Romanesen (32), eine der Stützen beim SV ESK, so und gibt sich selbstbewusst vor dem Start: "Wir sind so stark, dass wir oben mitspielen können." Die Kemptener haben ihren Kader der Meistersaison gehalten. Punktegaranten wie Romanesen mit einer Bilanz von 10:1 im Einzel und 10:2 im Doppel, Lothar Eich (12:2 und 11:3), sowie Lisa Schleppi (13:1 im Einzel und 11:3 im Mixed) und Robert Janßen (4:0 im Doppel, 7:0 im Mixed) sollen den SV ESK wieder zu Siegen führen.
Um Aufstieg mitspielen
Zu den hartnäckigsten Konkurrenten dürften der TSV Pfuhl, TSV Schwabmünchen und die SG Augsburg/Friedberg zählen, glaubt Romanesen. Als eine Art Joker haben Ex-Profi-Handballer Romanesen und seine Teamkollegen ihren Trainer Martin Soutschek in der Hinterhand.
Der spielte einst in der Regionalliga. "Wir wollen ihn überreden, dass er ab der Rückrunde zumindest stand-by zur Verfügung steht und das eine oder andere Mal mitspielt", so Romanesen.
Auch ohne Soutschek ist beim Auftakt gegen die SG der erste Sieg eingeplant. Vergangene Saison siegte der SV ESK gegen Dietmannsried einmal, ein Spiel endete Remis. "Einfach wird es nicht. Die haben ein paar richtig gute Leute dazubekommen", sagt Romanesen. Da-zu zählt auch der Litauer Kestutis Vaitonis, der aus beruflichen Gründen im Allgäu gelandet ist und bei der SG anheuerte.
Der Zusammenschluss des TSV Dietmannsried und des TV Kempten 1856 hat sich durchaus gelohnt, glaub Breitfeld. "Hier kann man etwas bewegen. Kempten ist ein interessanterer Standort als das Land", sagt er. Für diese Saison hat die SG das Ziel "Klassenerhalt" (Breitfeld) ausgegeben. Breitfeld sagt aber auch: "Mit dem SV ESK messen wir uns gern."