Die deutsche Nationalmannschaft hat mit einem knappen 1:1 in der Nachspielzeit den Sieg in der Gruppe A geholt. Viele Fans und auch Fußballexperten sind sich aber sicher: Mit einer besseren Leistung des Schiedsrichters wäre die Partie anders ausgegangen und ein Sieg der DFB-Elf wäre wahrscheinlich gewesen.
Kritik von Julian Nagelsmann an Schiedsrichter Orsato
Bundestrainer Nagelsmann äußerte bereits unmittelbar nach dem Spiel Kritik an der Leistung des erfahrenen Schiedsrichters Daniele Orsato. "Eine richtig klare Linie habe ich nicht gesehen", sagte der Bundestrainer mit Blick auf ein aberkanntes Führungstor der Mannschaft zu Beginn der Partie. Auch danach folgten weitere strittige Entscheidungen des Unparteiischen. Situationen gegen Maximilian Meier und Kai Harvertz im Strafraum der Schweizer pfiff Orsato nicht und wollte sich diese auch nicht noch einmal auf dem Bildschirm ansehen. Die Szenen waren jedoch zumindest in der Nähe eines Fouls und damit eines Elfmeters.
Leistung von Orsato: Kritik auch aus der Schweiz - Entscheidungen "pro Schweiz"
Kritik an der Schiedsrichterleistung kommt aber nicht nur aus Deutschland. Im Gegenteil: Auch in der Schweiz sah Schiri-Legende Urs Meier die Leistung des Italieners Orsato skeptisch. In einem Video des SRF, das auf blick.ch zu sehen ist, sagt Meier (LINK): "Das 1:1 hilft garantiert dem Orsato". Angesicht der Entscheidungen des Schiedsrichters hätte die Schweiz Glück gehabt. Es habe einige Entscheidungen "pro Schweiz" gegeben, so Meier weiter und nannte dabei einen nicht gepfiffenen Elfmeter zu Beginn des Spiels und das aberkannte Führungstor durch Robert Andrich nach einem Foul von Jamal Musiala.

Schweiz gegen Deutschland: Urs Meier kritisiert Unberechenbarkeit von Orsato-Entscheidungen
Insgesamt habe Meier die Linie von Orsato gar nicht gefallen. "Er hat Sachen laufen lassen, die er hätte pfeifen müssen und Sachen abgepfiffen, die er nicht hätte abpfeifen müssen", kritisiert die Schweizer Schiedsrichterlegende den Italiener. Er habe den Eindruck, dass der sehr erfahrene Orsato seine eigene "Suppe" gekocht habe und das ginge nicht bei einem solchen Spiel. Bei einem solchen Turnier müssten Entscheidungen berechenbar sein und das sei teilweise nicht der Fall gewesen.
Das sind Urs Meier und Danile Orsato
Daniele Orsato wurde am 23. November 1975 in Vicenza geboren und ist seit 2010 Fifa-Schiedsrichter. Bei der EM 2016 fungierte er als Torschiedsrichter. Zudem war Orsato als Videoschiedsrichter bei der WM 2018 in Russland dabei. 2020 leitete er das Champions League Finale zwischen Paris und dem FC Bayern München. Auch bei der EM 2021, der WM 2022 war der Italiener als Unparteiischer dabei. 2020 erhielt er die Auszeichnung als Weltschiedsrichter.
Urs Meier wurde am 22. Januar 1959 in Zürich geboren und war ab 1977 als Schiedsrichter aktiv. Seit 1994 war Meier Fifa-Schiedsrichter und pfiff bei den Fußball-Weltmeisterschaften 1998, 2002. Unter anderem war er als Schiedsrichter im Champions League Finale 2002 im Einsatz und wurde mehrfach Schweizer Schiedsrichter des Jahres. Von 2005 bis 2018 war Urs Meier mehrfach als Fußball-Experte im ZDF zu sehen. Gemeinsam mit Johannes B. Kerner und Jürgen Klopp erhielt er den Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie Beste Sportsendung.
Im Achtelfinale trifft die deutsche Nationalmannschaft auf Dänemark. Für das Team von Bundestrainer Nagelsmann keine einfache Aufgabe, denn die Biland der Deutschen gegen Dänemark ist zuletzt eher durchwachsen. Mehr dazu lest ihr in einem eignenen Artikel. (LINK)