Es ist ein imposanter Auftritt, wenn die Schützenvereine des Gau Westallgäu mit ihren Fahnen und Schützenkönigen gemeinsam auftreten. Dies geschah bei der Jahresversammlung in Wohmbrechts. Unter den Marschklängen der Musikkapelle Wohmbrechts mit Dirigent Ernst Gratzer zogen sie in die Festhalle ein. 'Es ist für uns eine besondere Ehre, dass diese Veranstaltung anlässlich des 125-jährigen Bestehens des Schützenvereins Wohmbrechts hier stattfindet', sagte der Wohmbrechtser Schützenmeister Franz Hanser bei seinem Willkommensgruß.
Gauschützenmeister Otto Fischer (Heimenkirch) konnte neben den Vereinsmitgliedern auch Ehrengäste begrüßen, darunter die Gau-Standarten-Patin Gräfin Benedikta von Waldburg-Zeil. Einer der Schwerpunkte der Versammlung war die Proklamation der neuen Schützenkönige. Zur neuen Gauschützenkönigin gekürt wurde Bernadette Aichele (SV Scheffau) mit einem 59,0-Teiler. Gauschützenkönig wurde Jörg Henkel aus Oberreute mit einem 42,0-Teiler. Gaupistolenkönig ist Elmar Epple aus Röthenbach (10,0), Seniorenkönig Armin Hiemer aus Hoyren (30,0) und Jugendkönigin ist Julia Einsle aus Grünenbach (59,0).
Im Rahmen der Veranstaltung wurde die Gaustandarte, die jedes Jahr den Verein wechselt, von Hergensweiler an den Schützenverein Maria-Thann, vertreten von Standartenführer Alfons Herb und seinen Begleiterinnen Franziska Johler und Andrea Weidinger, übergeben.
Gausschützenmeister Otto Fischer erinnerte in seinem Rückblick auf die Teilnahme an die Jubiläen 150 Jahre mit Böllertreffen in Lindenberg und 125 Jahre Schützenverein Heimenkirch, Teilnahmen am Sommerbiathlon in Kleinweilerhofen und an das Oktoberfest-Landeschießen. 'Der aktuelle Mitgliederstand liegt bei 2660, davon 608 Frauen', gab Fischer bekannt.
Gauschriftführer Reiner Pilz (Lindenberg) berichtete unter anderem vom Ausflug, vom Rundenwettkampf und von der Sportlerehrung in Heimenkirch, wo 56 erfolgreiche Schützinnen und Schützen mit einer Silbermünze und Urkunde geehrt wurden. Beim Schützenmeisterschießen in Maria-Thann waren 59 Amtsinhaber mit dabei, erinnerte Pilz.
Gaukassenverwalterin Brigitte Rahn (Lindau) berichtet von einem sinkenden Kassenstand. 'Das ist letztlich der Anschaffung eines Auswertungsgerätes und eines Laptops, dem hohen Silberpreis für die Medaillen sowie 3000 Euro Spende für die High-Technik-Anlage beim Schützenverein Oberreute zu erklären', so Rahn.
Damenleiterin Gisela Walser (Maierhöfen) erinnerte an das Damenschießen in Lindenberg sowie an das Vergleichsschießen mit dem Kreis Wangen, den die Westallgäuer gewonnen haben.
Die weiteren sportlichen Erfolge gab Gausportleiter Wilfried Hege (Weiler) bekannt, der sich nach 15 Jahren nicht mehr zur Wahl stellt und für sein Engagement zum Ehrenmitglied ernannt wurde. An den Gaumeisterschaften nahmen 421 Starter in 29 Disziplinen teil. Beim Bezirk gingen 151 Schützen an die Stände.
Erste Plätze belegten dabei in der Disziplin Gewehr und Kleinkaliber Hildegard Hiemer (Hoyren), mit dem Unterhebelgewehr Burkard Löhr (Lindau), bei den Bogenschützen Felix Mesarosch und Gerd Fritsche (beide Lindenberg). Die Mannschaften aus Lindau sicherten sich mit Vorderlader-Pistole und Revolver sowie Unterhebelgewehr ebenfalls den ersten Platz. Bei der bayerischen Meisterschaft waren 67 Starter dabei, zur Deutschen Meisterschaft qualifizierten sich zehn Schützen. 'So viele wie noch nie', betonte Hege. Mit dem bayerischen Leistungsabzeichen wurden 33 Schützen ausgezeichnet.
Gaujugendleiterin Yvonne Schneider (Heimenkirch) berichtete, dass am Kreiscup 100 Jugendliche teilgenommen haben. Sieger wurde mit 1513 Ringen Franziska Joher (Maria-Thann) vor Corinna Epple aus Oberreute (1501) und Steffen Schmitt aus Maria-Thann (1453). Sieger mit der Luftpistole wurde Patrick Frikke aus Oberreute (1233) vor Martin Burkhard aus Heimenkirch (1227) und Julia Bucher aus Scheidegg (1138). Beim Jugendrundenwettkampf siegte der SV Maierhöfen-Riedholz vor Genhofen und Heimenkirch.
Landrat Elmar Stegmann gab bekannt, dass der Kreistag der weiteren vollen finanziellen Unterstützung für die Jugendarbeit zugestimmt hat. Landtagsabgeordneter Eberhard Rotter sagte, die Schützen lehren einen vertrauensvollen Umgang mit den Waffen.