Die Stimmung im 'Haus der Gebirgsjäger' hätte nicht viel besser sein können, als die einzelnen Fahnenabordnungen in den Saal in Füssen einzogen, begleitet von der Musikkapelle aus Trauchgau, die auf der Bühne Platz genommen hatte, wo zu späterer Stunde die vielen Ehrungen der Sportschützen sowie der besonders treuen Mitglieder stattfanden. Frank Waas übernahm für den Gastgeber, die FSG Füssen, die ehrenvolle Aufgabe, vor 159 Teilnehmern zu erklären: 'Die 48. Jahresversammlung des Schützengaues Ostallgäu ist eröffnet.'
Bürgermeister Paul Iacob erinnerte in seiner – von den zwanzig Vereinen mit viel Beifall aufgenommenen – Ansprache daran, dass die lange Geschichte der Schützen mit einem Privileg beginnt. 'Aus Waffen tragenden Bewohnern zur Verteidigung der Heimat hat sich eine moderne Sportgemeinschaft entwickelt, die weiß, wo sie ihre Wurzeln hat.' Der stellvertretende Landrat Hubert Endhardt nahm die Vorlage auf und unterstrich die besondere Bedeutung der regionalen Schützenvereine für die Jugend. Gefragt als weiter zeitgemäße Tugenden seien 'Standfestigkeit sowie eine ruhige Hand', erklärte er. Dass auch Schützenvereine 'um die Jugend kämpfen' müssen, erklärte Bezirksschützenmeister Karl Schnell gegenüber unserer Zeitung.
'In anderen sportlichen Disziplinen können Mädchen und Buben sofort in das Training einsteigen. Bei uns geht das – zu Recht – erst ab zwölf Jahren', was es umso schwerer mache. 'Unseren Nachwuchs können wir jedoch übers Bogenschießen gewinnen', klärte Schnell auf.
Mit derzeit 2766 Mitgliedern und einem im Vergleich zum vergangenen Jahr kaum ins Gewicht fallenden 'Schwund' steht der Gau weiterhin auf festen Beinen und die Finanzlage verzeichne 'ein gutes Plus', so Kassier Willi Martin. 'Bei den über 21- Jährigen macht der Anteil der Damen ein Drittel aus', klärte Gauschützenmeister Hans-Peter Kristen über die Struktur des Gaus auf. Kristen wurde bei der Neuwahl mit seiner Mannschaft im Amt bestätigt: Neu ist, dass die Amtszeit des Vorstands nun vier statt drei Jahre beträgt.
Zudem gibt es mit dem dritten Schützenmeister eine neu eingerichtete Funktion, die Werner Strodl ausübt. Die Neuwahlen fielen allesamt einstimmig aus – lediglich eine Vakanz gab es.
Nachfolge nicht geregelt
Die Versammlung konnte die Nachfolge für ihren Gaudamenleiter nicht regeln: Nach vielen Jahren in diesem Amt kandidierte Roland Lotter nicht mehr für diesen Posten. Es gab keine Kandidaten, die in die Fußstapfen des 69-Jährigen Lotter treten wollten. Er habe, so Kristen bewegt, 'in beeindruckender Weise seinen Heimatverein Jägermeister Osterreinen und den Schützengau über 45 Jahre lang geprägt. Wir ernennen ihn daher heute zum Ehrenmitglied unseres Schützengaus.
' Enttäuscht zeigte sich der Gauschützenmeister jedoch darüber, dass dieses 'für unseren sportlichen Wettbewerb so wichtige Ehrenamt' nicht wieder besetzt werden konnte. 'Das ist Traurig, aber Fakt', sagte er gegenüber unserer Zeitung.
Schnell wies noch darauf hin, dass 2014 der Bayerische Schützentag in Füssen stattfinden wird. 'Wir werden zur Vorbereitung dieser großen Veranstaltung oft in Füssen sein und bitten euch um Unterstützung.' 2014 ist übrigens für den Schützengau ein Jubiläumsjahr: Gefeiert wird dann der 50. Geburtstag.